Fußball-Regionalliga Sieben Dauerbrenner beim WSV
Wuppertal · Zwischenbilanz: Tjorben Uphoff führt die Einsatz-, Gianluca Marzullo die Torstatistik an. Auch Knechtel, Nessler, Müller, Saric und Ametov waren in jeder Partie dabei.
Die Gerüchteküche brodelt, wer beim Wuppertaler SV im Winter alles anheuern könnte. „Es haben sich viele Spieler angeboten, aber bevor nichts spruchreif ist, gebe ich auch keinen Kommentar ab“, sagt Sportdirektor Karsten Hutwelker.
Die Einsatzliste aus den bisher 19 Liga-Spielen bis Weihnachten gibt zumindest einen Überblick, auf wen der WSV bauen konnte. Und da fällt auf, dass gleich sieben der insgesamt 21 eingesetzten Feldspieler in allen 19 Partien auf dem Platz gestanden haben. „Das ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass der Kader nicht allzu groß ist und du auf einige gestandene Spieler nicht verzichten kannst“, kommentiert das Trainer Alexander Voigt. Er ist bekanntlich bereits der dritte WSV-Trainer in dieser Saison und hatte in den sieben Spielen seit er das Ruder übernommen hat auch keinen größeren Spielraum als seine Vorgänger Andreas Zimmermann (elf Punkte aus zehn Spielen) und Karsten Hutwelker (null Punkte aus zwei Spielen). Marathon-Mann ist Abwehrchef und Kapitän Tjorben Uphoff, der bisher jede Minute auf dem Platz gestanden hat. Karsten Hutwelker hatte ihn vor der Saison vom Bleiben überzeugen können und seinen knapp bemessenen Spielraum dafür ausgereizt.
Als Volltreffer darf man auch die Verpflichtung von Lukas Knechtel bezeichnen, den Hutwelker aus Neugersdorf kannte. Mit 1705 Minuten fehlen dem schnellen Außenbahnspieler nur fünf zum Einsatzmaximum. Mit vier Torvorlagen ist er zweitbester Vorbereiter, mit vier Treffern außerdem zweitbester Torschütze hinter Mittelstürmer Gianluca Marzullo, der sich mit acht Treffern ebenfalls als ein guter Griff erwies. Marzullo, der im Saisonverlauf einiges an Tritten einstecken musste, stand dennoch satte 1674 Minuten auf dem Platz. Nur auf sechs Minuten weniger bringt es mit Daniel Nessler der nächste Zugang. Der Kölner spielte meist im defensiven Mittelfeld, musste zwischendurch auch in der Innenverteidung aushelfen. Prädikat: Solide.
Ametov ist der beste Vorbereiter, Müller die Fleißbiene
Semir Saric und Beyhan Ametov waren bisher ebenso bei jeder Partie dabei, auch wenn sie nicht alle Erwartungen erfüllen konnten und häufiger ein- oder ausgewechselt wurden. Ametov, der im Sommer aus Dortmund gekommen war und zunächst einen schweren Start hatte, ist bei 1208 Einsatzminuten dennoch mit sechs Torvorlagen bester Vorbereiter im Team, erzielte außerdem drei Tore. „Besser geht immer, und das habe ich mir für die Rückrunde auch vorgenommen“, sagt der 21-Jährige. Auch bei Semir Saric (22), der mit seiner Schnellgkeit und feinen Technik eigentlich den nächsten Schritt machen sollte, ist noch Luft nach oben. In 1233 Einsatzminuten brachte er es auf zwei Tore, aber noch keine Torvorlage.
Einen Stammplatz im Mittelfeld fest erobert hat der erst 19-Jährige Joey Müller, der der Siebte ist, der in jeder Partie dabei war. Er bringt es auf 1463 Einsatzminuten und damit 53 mehr als Mittelfeldroutinier Daniel Grebe. Der kam nur deshalb nicht auf die Maximalzahl von 19 Einsätzen, weil er einmal nach der fünften Gelben Karte gesperrt war. Grebe ist neben Kevin Pytlik der einzige Spieler im Team, der bisher gesperrt fehlte. Pytlik hatte der Mannschaft mit seiner Roten Karten in der Schlussphase der Begegnung gegen Fortuna Köln sehr geschadet. Bei insgesamt vier Gelben Karten (genauso viele wie Nesseler und Saric) ist seine nächste Zwangspause schon absehbar. Immerhin konnte Pytlik, der nach Leistenproblemen ein Jahr gar nicht gespielt hatte, nach und nach die Rolle in der Innenverteidigung ausfüllen, die ihm zugedacht war. weil er zwischenzeitlich noch einmal verletzt war, kommt er nur auf zwölf Einsätze, nur neun sind es bei Tom Meurer, der ohne sein Verletzungspech wohl ebenfalls einen Platz in der Verteidigung sicher gehabt hätte.
In der Einsatzstatistik ist Nedim Pepic mit 17 Spielen und 1139 Minuten die Nummer neun. Doch auch wenn er dabei ein Tor erzielte und zwei Torvorlagen gab, waren die Leistungen des Standardspezialisten schwankend. Dahinter wird es dann mit Einsätzen dünner, wobei Ufumwen Osawes nur zwölf Spiele seiner langen Verletzungspause geschuldet sind. Der schnelle Stürmer konnte leider wenig Torgefahr ausstrahlen. Es fällt auf, dass der WSV überhaupt nur sechs Torschützen aufzuweisen hat. Der jüngste davon ist Mike Osenberg mit seinen 19 Jahren. Er bekam allerdings erst zuletzt Einsatzzeit und hat deshalb bisher auch erst fünf Einsätze. Sieben sind es bei Yusa Alabas, der allerdings auch häufiger verletzt war. Mit Mohamed El Bakali wurde ein A-Jugendspieler für sieben Minuten eingesetzt, ansonsten stehen noch Mohamed Fatni (4), der seit langem verletzte Danny Kierath (5), Arjan Duraj und Nick Osygus (je 6) am unteren Ende der Einsatzliste. Eigengewächs Osygus hatte dabei Pech, sich im Spiel gegen Lotte eine Kieferfraktur zuzuziehen, als er gerade dabei war, sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Einen Sonderstatus genießt der reaktivierte Silvio Pagano, der sich als Backup zur Verfügung gestellt hatte und in bisher sieben Spielen schon gezeigt hat, dass er noch wertvoll fürs Team sein kann. Bleibt Noah Salau, der es bisher auf neun Einsätze mit 660 Minuten brachte und zuletzt in Aachen ein ganz starkes Spiel zeigte.