Zwanziger fordert harte Strafen bei Rassismus-Vergehen

Berlin (dpa) - FIFA-Exekutivmitglied Theo Zwanziger hat deutlich schärfere Sanktionen für Fußball-Clubs bei rassistischen Vergehen gefordert.

„Wenn du den Vereinen die Punkte abnimmst, triffst du sie wirklich. Sobald solche Konsequenzen drohen, handeln die Clubs“, sagte der ehemalige DFB-Präsident dem „Focus“.

Beim FIFA-Kongress am kommenden Donnerstag und Freitag auf Mauritius steht das Thema Rassismus prominent auf der Tagesordnung. „Die Länder, die mit rassistischen Verfehlungen bislang noch eher harmlos umgegangen sind, wird man zwingen, auf harte Strafen umzustellen“, kündigte Zwanziger an.

Zuletzt hatte es besonders in Italien immer wieder Schmähgesänge gegen dunkelhäutige Spieler gegeben, darunter auch Kevin-Prince Boateng vom AC Mailand. Der gebürtige Berliner ist mittlerweile Mitglied der neuen Anti-Rassismus-Task-Force der FIFA.

Englische Medien hatten kürzlich berichtet, dass die FIFA eine Mindestsperre von fünf Partien für rassistische Vergehen von Spielern und Offiziellen einführen wolle. Dies ist in der englischen Premier League schon der Fall. Die UEFA hatte ihrerseits am Donnerstag das Mindeststrafmaß für solche Vergehen gar auf eine Sperre von zehn Spielen festgesetzt.