Kaymer übt Selbstkritik: Kein „One-Hit-Major-Wonder“
München/Hamburg (dpa) - Deutschlands Spitzengolfer Martin Kaymer hat Selbstkritik geübt und zu großen Ehrgeiz als Grund für sein bisher durchschnittliches Golf-Jahr genannt.
„Siege kann man nicht erzwingen. Du musst geduldig bleiben und warten, warten, warten. Ich habe mir zu viel Druck gemacht“, räumte der 28 Jahre alte Profi aus Mettmann in einem Interview des Internetportals „spox.com“ ein. „Ganz klar, meine Erwartungen waren höher für dieses Jahr, zum Glück ist die Saison ja noch nicht vorbei“, ergänzte der Weltranglisten-37.
Seine Zuversicht für bessere sportliche Zeiten basiert auf der Tatsache, dass er Fehler erkannt und abgestellt habe. „Jetzt bin ich wieder viel relaxter geworden, das war ganz wichtig. Ich habe richtig Freude am Spielen“, meinte Kaymer. Was das Spielerische angeht, wisse er, dass er „zurück zu den Basics“ müsse.
Er habe zu viel probiert, daraus aber gelernt. „Es geht nicht darum, besondere Schläge spielen zu wollen. Es geht auch nicht darum, schönes Golf spielen zu wollen. Es geht um die Frage, wie ich die besten Ergebnisse erziele.“
Künftig will sich vor allem auf die Top-Turniere konzentrieren. „Ich will kein One-Hit-Major-Wonder sein, ich will mehr Majors gewinnen. Wenn deine Karriere eines Tages vorbei ist, erinnerst du dich an ein paar besondere Erfolge, aber eine Karriere definiert sich über die Majors und den Ryder Cup“, weiß Kaymer.
Sein bisher einziger Major-Sieg gelang ihm bei der PGA-Championship 2010 in Kohler/USA. Im nächsten Jahr will er seinen Turnierplan den Erkenntnissen anpassen und sich „auf die entscheidenden Turniere noch besser vorbereiten“.