Kaymer freut sich auf Familienflight in St. Andrews
Hamburg (dpa) - Martin Kaymer hat seinen Heimaturlaub zur aktiven Regeneration genutzt: sechs Stunden Rasenmähen und Vertikutieren im Garten seines Vaters in Mettmann, Champions-League-Gucken in München bei den Bayern und vor allem viele Golfbälle schlagen bei seinem Heimtrainer Günter Kessler.
Nach seiner unglücklich verlaufenen ersten Saison auf der US-PGA-Tour steigt der ehemalige Weltranglistenerste am Donnerstag in St. Andrews wieder in Europa ins Wettkampfgeschehen ein.
„Ich bin froh, ein bisschen Zeit für mich gehabt zu haben und runterzukommen. Wir haben noch viele Turniere in diesem Jahr vor uns“, sagte Kaymer vor dem Start in Schottland. Mit guten Platzierungen will er sich vom 42. Platz in der Welt nach oben arbeiten. Die europäische Abschluss-Serie Race to Dubai sei sehr interessant, findet der 28-Jährige: „Es gibt viele Weltranglisten-Punkte, da sollte man sich noch einmal zusammenreißen.“
Im Europa-Ranking wird er an 35. Stelle geführt - viel zu wenig für die Ansprüche von Deutschlands bestem Golfer. In der derzeitigen Form kann er sich nur wenig Hoffnung auf den Ryder Cup im nächsten Jahr machen.
Zunächst spielt der 28-Jährige die Alfred Dunhill Links Championship, die an vier Tagen auf drei verschiedenen Plätzen ausgetragen wird. Das Ungewöhnliche: Es gibt eine Einzel- und eine Teamwertung zusammen mit einem Amateur. So tritt Martin mit Bruder Philipp an, dessen Tasche wird Vater Horst tragen. „Das ist besonders für meinen Vater sehr schön, wir verstehen uns extrem gut“, erzählte Kaymer, der sich im Gegensatz zu seinem ebenfalls talentierten Bruder einst für die Profi-Laufbahn entschied.
„Ich freue mich, wir spielen die tollen Plätze zusammen, aber jeder trotzdem für sich“, ergänzte Kaymer. Auf Facebook postete er Fotos von den schottischen Dünen-Golfplätzen und schrieb dazu: „Das ist Golf für Jedermann! Schön, wieder hier zu sein!“ Seit Jahren kritisiert er die strikten Regeln in Deutschland und tritt für viel mehr Lockerheit in den Clubs ein.
Neben dem Spaß mit vielen Promis wie Schauspieler Hugh Grant und den ehemaligen Sportstars Ruud Gullit und Tim Henman geht es für die besten 60 Profis am Sonntag auf dem Old Course von St. Andrews um ein Preisgeld von fünf Millionen Dollar. Erstmals dabei ist Europa-Tour-Neuling Maximilian Kieffer aus Düsseldorf.