Kaymer zum Auftakt der British Open nur auf Rang 66
Hoylake (dpa) - Die vier goldenen Weltmeister-Sterne auf seinem lila Polo-Shirt haben Deutschlands Golfstar und Fußball-Fan Martin Kaymer zum Auftakt der British Open noch nicht das erhoffte Glück gebracht.
Der 29-Jährige aus Mettmann kehrte zum Auftakt des Major-Turniers mit einer 73er-Runde ins altehrwürdige Clubhaus des Royal Liverpool Golf Clubs zurück und lag mit dem Tagesergebnis von eins über Par auf dem geteilten 66. Platz.
„Ich habe einige Schläge auf das Feld verloren“, sagte Kaymer nach seiner Runde. Vor allem haderte er mit seinen Abschlägen: „Ich habe heute nicht so viele Fairways getroffen. Der Golfplatz liegt mir eigentlich ganz gut, aber ich bin auch nur ein Mensch und kann mal ein paar schlechte Schläge machen.“ Jetzt will er sich darauf konzentrieren, den Rückstand am Freitag wieder aufzuholen.
Der US-Open-Champion spielte bei strahlendem Sonnenschein auf dem Par-72-Kurs in Hoylake nur drei Birdies. Zudem musste er ein Doppel-Bogey und zwei weitere Schlagverluste auf der Score-Karte notieren. Als Kaymer auf dem Platz unterwegs war hatte der Wind an der englischen Nordwestküste im Vergleich zum Vormittag etwas aufgefrischt.
Das neue Hemd mit den vier goldenen Sternen hatte er extra zu Ehren der deutschen Fußball-Nationalmannschaft angezogen. Am Vorabend hatte er zusammen mit seinem Ausrüster die Idee gehabt. „Heute Morgen haben wir uns dann dazu entschieden, sie noch raufsticken zu lassen“, verriet Kaymer, der die golfverrückten DFB-Spieler um Thomas Müller und Philipp Lahm schon öfter im Trainingslager besucht hat.
Der Beginn des ersten Tages der Open Championship stand aber ganz im Zeichen von Tiger Woods. Der wieder vor Selbstvertrauen strotzende Superstar aus den USA startete knapp vier Monate nach der Rückenoperation Ende März mit einer starken 69er-Runde und zeigte mit seinem zehnten Platz, dass mit ihm beim dritten Major des Jahres wieder zu rechnen ist.
Der 14-malige Major-Sieger machte auf dem Dünenplatz in Hoylake kaum Fehler und war am Ende mit seiner Leistung „wirklich zufrieden“. Er werde von Tag zu Tag „stärker, schneller und explosiver“, sagte Woods nach der ersten Runde der mit 5,4 Millionen Pfund (6,8 Millionen Euro) dotierte Open Championship. „Der Ball beginnt wieder zu fliegen und das sind alles positive Dinge.“
Zuvor war der 38-jährige Kalifornier mit einem breiten Lächeln an den ersten Abschlag gegangen. „Come on, Tiger“, schallte es bei seiner Rückkehr in den Royal Liverpool Golf Club von der vollbesetzten Tribüne. 2006 hatte Woods hier seinen dritten Sieg bei einer British Open gefeiert. Bereits vor dem Turnier hatte er sich trotz des Trainingsrückstandes äußerst selbstbewusst gegeben: „Platz eins“, lautete der knappe Kommentar zu seinen Zielen in Hoylake.
Doch auf den ersten beiden Spielbahnen verlief das Comeback noch nicht nach Plan: Zwei Bogeys ließen Schlimmeres befürchten. Aber mit einem Birdie auf Loch Nummer fünf leitete der Superstar die Wende ein. Vor allem auf der zweiten Hälfte drehte die ehemalige Nummer eins der Welt auf und legte fünf Birdies nach. Auf der 14 musste er allerdings noch einen Schlagverlust hinnehmen. „Ich bin sehr zufrieden. Besonders damit, wie ich mich nach dem Start in den Wettbewerb zurückgekämpft habe.“
Das gute Wetter an der englischen Nordwestküste verhalf vor allem den Golfprofis mit den frühen Startzeiten zu niedrigen Ergebnissen. Nordirlands Star Rory McIlroy beendete seine erste Runde unter dem Jubel der britischen Fans mit 66 Schlägen als Tagesbester. Auch der Italiener Matteo Manassero spielte stark und kehrte nach einer 67er Runde ins Clubhaus des Royal Liverpool zurück. Nicht so gut lief es dagegen für den Titelverteidiger Phil Mickelson aus den USA. Der 44 Jahre alte Linkshänder benötigte zum Auftakt der Open Championship 74 Schläge und lag nach dem ersten Tag auf dem 84. Rang.