Langer knapp vor Kaymer beim Masters - US-Duo vorn
Augusta (dpa) - Im freundschaftlichen Duell der beiden deutschen Golfprofis hat Bernhard Langer beim 78. Masters wieder einmal die Nase vorn vor Martin Kaymer.
Der 56 Jahre alte Wahl-Amerikaner lag vor der Finalrunde mit 219 (72+74+73) Schlägen auf Position 24, sein 27 Jahre jüngerer Nachfolger (75+72+73) wurde mit einem Versuch mehr auf Rang 29 geführt. „Wir haben telefoniert, und er hat gesagt, ich bin noch besser als er“, sagte Langer vor der Finalrundein Augusta mit einem Schmunzeln.
Der zweimalige Champion muss dieses Jahr vor allem mit einer Erkältung kämpfen: „Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt wie die letzten vier Tage, ich habe nicht einen Übungsball und nicht einen Putt vorher gemacht.“ Trotzdem spielt er im Augusta National Golf Club gutes Golf. Während reihenweise namhafte Kollegen wie Phil Mickelson, Sergio Garcia und Ernie Els ausgeschieden sind, kann der Anhausener auf seine Erfahrung bauen.
Seine „wahrscheinlich beste Runde, die ich jemals hier gespielt habe“, erlebte Kaymer am Samstag. Im Gegensatz zu den ersten beiden Tagen fielen immerhin die Putts auf den extrem schnellen Grüns. Trotzdem war er mit seinem langen Spiel bei seinem siebten Masters-Auftritt noch nicht zufrieden. Ein Birdie auf der 18. Bahn versöhnte ihn etwas.
Ganz oben auf dem Leaderboard standen zwei Amerikaner mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen. Der erst 20-jährige Jordan Spieth und 2012-Champion Bubba Watson lagen nach drei Wettkampftagen mit einem Zwischenergebnis von jeweils 211 Schlägen in aussichtsreichster Position.
Watson, der zur Halbzeit am Freitag mit drei Schlägen vorne war, verspielte am Samstag mit einer 74er Runde seine alleinige Führung. Zwar gelang dem Linkshänder ein Eagle am zweiten Loch, fünf Bogeys bei nur einem Birdie verhinderten ein besseres Ergebnis. „Die Grüns waren so schnell, ich hatte einige Drei-Putts“, sagte Watson, der die meisten Zuschauer auf dem fast 6800 Meter langen Golfplatz anzog.
Spieth schloss bei seinem ersten Masters-Auftritt auf dem Par-72-Kurs mit einem 70er Tagesresultat zu Watson auf. „Es war okay heute, nun gilt es, mein Spiel und die Emotionen im Zaun zu halten. Ich kämpfe gegen Champions, die wissen, wie man hier gewinnt. Aber das muss kein Vorteil sein“, meinte der selbstbewusste Spieth, der jeden Tag unter Platzstandard blieb. Der am Rücken verletzte Tiger Woods war 21, als er 1997 den ersten von vier Titeln an der Magnolia Lane gewann.
Hinter dem Duo folgen Matt Kuchar (USA) und der Schwede Jonas Blixt mit einem Ergebnis von jeweils 212. Der Australier Adam Scott hat mit sechs Schlägen Rückstand kaum noch Chancen, seinen Titel bei dem mit acht Millionen Euro dotierten Traditionsturnier zu verteidigen.
Von seiner Erfahrung profitierte der Spanier Miguel Angel Jiminez mit der besten Tagesrunde von 66 Schlägen. Der 50-Jährige hatte mit zwei Schlägen Rückstand auf die Spitze sogar noch Chancen auf den Siegerscheck von 1,44 Millionen Dollar.