Langer top beim Masters, aber ohne Chance auf Olympia
Augusta (dpa) - Beim Masters im Augusta National Golf Club genießt Bernhard Langer als zweimaliger Champion ein lebenslanges Startrecht. Der Traum von seinem ersten Start bei Olympischen Spielen wird sich aber aller Voraussicht nach nicht mehr erfüllen.
Und dass er im August in Rio de Janeiro nicht um Olympia-Gold mitspielen kann, wurmt den 58 Jahre alten Routinier aus Anhausen gewaltig: „Ich würde furchtbar gerne dabei sein, aber es geht nicht“. Schuld daran sind die Qualifikationskriterien des Golf-Weltverbandes IGF.
Ausschlaggebend für eine Olympia-Teilnahme auf dem Golfplatz in Rios Stadtteil Barra da Tijuca ist ausschließlich die Position in der Weltrangliste. Und da ist Langer trotz seiner überagenden Leistungen chancenlos. Denn für die Turniersiege und Top-Platzierungen, die der Masters-Sieger von 1985 und 1993 fast im Wochenrhythmus auf der US-Senioren-Tour sammelt, gibt es keine Weltranglistenpunkte. „Die haben den Modus so wie er ist. Der kann sicher in der Zukunft noch geändert werden. Aber für dieses Jahr ist es eben so.“
Derzeit wird Langer im Ranking auf Position 1080 geführt - viel zu wenig, um in Rio abschlagen zu dürfen. Auch ein Top-Resultat bei seinem 33. Masters-Start würde ihm nicht weiterhelfen. Vor der Schlussrunde in Augusta hatte Langer als Dritter noch alle Chancen auf sein drittes „Grünes Jackett“. Die Kandidaten auf die wahrscheinlich zwei deutschen Olympia-Tickets heißen aber Martin Kaymer, Alex Cejka, Marcel Siem und Maximilian Kieffer.
Dass die IGF diesen Modus gewählt hat, gefällt Langer gar nicht: „Vielleicht lernen sie was daraus. Oder verändern ihn ein bisschen. Aber vielleicht finden sie auch, dass der Modus perfekt ist. Die Zukunft wir es zeigen“, sagte Langer beim ersten Major-Turnier des Jahres im US-Bundesstaat Georgia.
In Rio gehört Golf nach 112 Jahren wieder zum Olympia-Programm. Jeweils 60 Herren und Damen werden rund 25 Kilometer westlich der Copacabana bei einem 72-Loch-Zählspiel über vier Tage um die Olympia-Medaillen spielen. Zu diesem Zeitpunkt wird Langer dann wahrscheinlich wieder bei einem Turnier auf der US-Senioren-Tour um den Sieg mitspielen.