BHC: Aufgalopp zur Aufholjgd
Noch mit reduziertem Kader aber viel Zuversicht ist Handball-Erstligist BHC in die Wintervorbereitung gestartet.
Wuppertal. Athletiktraining und zwischendurch zur Auflockerung ein kleines internes Fußballturnier standen am Montag zum Auftakt der Vorbereitung bei Handball-Bundesligist Bergischer HC auf dem Plan. Acht Siege hat Beirat Jörg Föste dem aktuellen Tabellenletzten für die restlichen 16 Spiele zum Ziel gesetzt, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. „Wir müssen das jetzt als große Herausforderung annehmen und dürfen nicht mehr zurückschauen“, sagte Viktor Szilágyi schwitzend. In der Rückrunde soll sich der Sportliche Leiter, der sein Karriereende in der sportlichen Notlage des BHC geopfert hat, ganz auf seiner Rolle als Spieler konzentrieren und hat nach eigenem Bekunden gerade fitnesstechnisch und athletisch in den kommenden fünf Wochen viel aufzuholen.
Trainer Sebastian Hinze schwor seine Spieler — neben den fünf mit ihren Nationalmannschaften beschäftigten Björgvin Gustavsson, Arnor Gunnarsson, Alex Hermann, Tomas Babak und Bogdan Criciotoiu fehlte nur Torwart Christopher Rudeck (krank, soll Dienstag einsteigen) — darauf ein, dass man da weitermachen wolle, wo man im Dezember aufgehört habe. „Da war viel, was wir gut gemacht haben, wenn wir da anknüpfen, werden auch die Ergebnisse folgen“, appellierte er an das Zutrauen.
Täglich bis zu zweimal soll in den kommenden Wochen trainiert werden, vormittags im athletischen Bereich, nachmittags mit dem Ball. Die Ankündigung von Jörg Föste, wir werden ein zusätzliches Abwehrsystem einstudieren, relativierte Hinze insofern, dass es kein komplett neues System sein werde. „Wir haben alles, was wir brauchen. Es geht eher darum, dass wir abhängig vom Personal die jeweils beste Variante für uns finden.“ Das soll auch immer wieder in Kleingruppen einstudiert werden, wobei man aus der Not, dass viele Spieler eben noch nicht dabei sind, eine Tugend macht. Wann Maximilian Hermann und Kristian Nippes nach ihrem Aufbautraining voll einsteigen, ist noch offen. Babak, Alex Hermann und Ciriciotoiu werden erst am 19. Januar zurückerwartet, die bei der WM engagierten Isländer noch später.
Am Donnerstag wird man mit Drittligist Bayer Dormagen - dem Verein von Max Bettin, der für den BHC ein Zweitspielrecht hat — trainieren, um auch wettkampfnahe Sechs-gegen-Sechs-Situationen erzeugen zu können. Das erste Testspiel ist erst am 18. Januar beim Zweitligisten ASV Hamm geplant.
Drei Tage später trifft man sich mit Bundesliga-Konkurrent Gummersbach in der Sporthalle am Nocken. Ausrichter ist wie im Vorjahr der Vohwinkeler STV, der die Halle schon fast ausverkauft hat und erst in den nächsten Tagen bekanntgeben wird, ob und wie viele Karten es noch gibt.
Körperlich bei Null anfangen musste übrigens am Montag niemand. „Es waren ja nur 14 Tage Pause, da war es das Bestreben, das körperliche Niveau zu halten“, so Hinze, der jedem individuelle Läufe aufgegeben hatte. Nur vier Tage waren ganz frei. „Aber das reicht, um auch den Kopf vom Handball mal frei zu bekommen“, sagte der Trainer, der selbst auch nur vier ganz freie Tage bis Silvestern gemacht und in der vergangenen Woche schon wieder das Training im Detail geplant hatte.
Viktor Szilágyi und Maximilian Hermann stiegen am Montag nach dem Training übrigens ins Auto um Richtung Kassel abzudüsen, wo am Abend die Österreichische Nationalmannschaft mit Alex Hermann gegen Deutschland spielte. Der BHC-Halblinke, dessen Zukunft nach der Saison noch nicht feststeht, soll in der Rückrunde auch seinen Teil dazu beitragen, das große Ziel zu erreichen.