BHC fehlt wieder nur ein Tick

Beim 30:31 gegen N-Lübbecke verpasst der BHC das erste Erfolgserlebnis in der Klingenhalle knapp.

Wuppertal. Es wurde nichts aus dem dritten Saisonsieg. Erstliga-Aufsteiger Bergischer HC unterlag am Freitagabend in der Solinger Klingenhalle gegen den TuS N-Lübbecke mit 30:31 (15:16), bleibt auf einem Abstiegsplatz und musste sich am Ende vorwerfen lassen, eine große Chance nicht genutzt zu haben. Denn nach frühem Rückstand hatten die Gastgeber vor 2600 gut mitgehenden Fans Mitte der Zweiten Halbzeit sogar geführt, konnten das aber nicht durchbringen.

Die Hausherren hatten sich Einiges ausgerechnet gegen die Ostwestfalen, die schließlich erst am Mittwochabend gegen den THW Kiel gespielt hatten. Doch die Anfangsphase ging aus BHC-Sicht ziemlich in die Hose. Vor allem weil Kenneth Klev sein Visier noch nicht richtig justiert hatte: Zwei Fehlwürfe und ein Fehlpass des Norwegers standen nach den ersten vier Angriffen zu Buche. Bereits nach sieben Minuten beim Stand von 1:5 griff Trainer HaDe Schmitz zur Auszeit.

Im Angriff fing sich der BHC danach, weil aber Schlussmann Mario Huhnstock einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, war es beinahe unmöglich, den Rückstand zu verkürzen.

Erst als nach 15 Minuten Jan Stochl zwischen die Pfosten rückte, sollte sich daran etwas ändern. Immerhin drei von acht Würfen parierte der Tscheche bis zum Wechsel. Und von seinen Vorderleuten machte sich vor allem der Mann mit den Anlaufschwierigkeiten um die Aufholjagd verdient. Der Shooter Klev hatte durch den Stotterstart weder Selbstvertrauen noch Energie verloren und legte nun richtig los. Mit sechs Treffern bis zur Pause avancierte er zum besten Akteur. Durch spektakuläre Treffer wie den Rückhandwurf von Jens Reinarz, der beim Tempogegenstoß von Drago Vukovic mit der Schulter umgerempelt worden war, wurde die Stimmung auf den Rängen zusätzlich befeuert. Zur Pause war die Partie dann wieder völlig offen.

Es war nun das erwartet enge Spiel. Und jetzt war es immer mehr Jan Stochl, der dem Geschehen seinen Stempel aufdrückte. Der lange Keeper mit der wenig spektakulären Spielweise lief zu großer Form auf, parierte zehn Bälle innerhalb der ersten zwanzig Minuten des zweiten Durchgangs. Und im Angriff war es zwischenzeitlich Runar Karason, der für die Treffer sorgte.

Neben der geringeren Effektivität bei Großchancen, war es wohl letztendlich die schlechtere Deckungsleistung, die den Ausschlag gab. Denn während die Lübbecker relativ einfach zu Toren kamen, rieb sich der BHC für jeden einzelnen Treffer regelrecht auf. Es reichte, um an Lübbecke dran zu bleiben, aber nicht, um die cleveren Gäste zu besiegen. Ab dem 26:28 gelang es den Bergischen jeweils nur noch zu verkürzen, um sich dann aber postwendend wieder einen Zwei-Tore-Rückstand einzufangen. Karasons 30:31 kam zu spät.