Besteht BHC in der Hölle Süd?

Nach der klaren Pokalniederlage muss der Aufsteiger in der Liga in Göppingen ran.

Wuppertal. Nach dem Klassespiel gegen Magdeburg hatte BHC-Trainer HaDe Schmitz noch von einer „goldenen Oktoberwoche“ geträumt. Mit der unerwartet klaren Pokalniederlage bei Zweitligist TSG Friesenheim ist nicht nur diese Hoffnung zerplatzt, sondern auch eine gewisse Ernüchterung eingekehrt. „Das war enttäuschend“, lautete das Fazit von Co-Trainer Chrischa Hannawald am Tag danach. Dezimierter Kader, nur eine kurze Pause zwischen den beiden Spielen. Sicher zwei Faktoren, die zur Niederlage beigetragen haben, das sah auch Hannawald so. Doch mit genau diesen Rahmenbedingungen muss der BHC auch in der kommenden Partie klarkommen.

Denn am Samstagabend (Anwurf 20.15 Uhr) steht das Auswärtsspiel bei Frisch Auf! Göppingen an. Dass die Hohenstaufen-Halle (EWS-Arena) den Beinahmen „Hölle Süd“ trägt, dürfte die Aufgabe nicht unbedingt erleichtern.

„Da haben wir 5000 Leute und eine aufgeheizte Stimmung gegen uns“, weiß Hannawald. Die schwache Leistung des Mittwochspiels sieht er zum Glück nicht als Fingerzeig für Samstag. „Gegen Göppingen sind die Karten neu gemischt.“

Die Süddeutschen, die den fünften Platz der vergangenen Saison eigentlich weiter verbessern wollen, sind gemessen an ihren Ansprüchen schwach in die Saison gestartet, und selbst die Hölle Süd hat ihren Schrecken ein wenig verloren. Denn auch vor heimischer Kulisse taten sich die Göppinger sehr schwer, verloren gegen Flensburg. Und sogar gegen Aufsteiger Hüttenberg drohte eine Pleite, bevor der Europapokalsieger kurz vor Schluss noch die Kurve bekam. „Es wäre ganz wichtig, den Göppingern in der Anfangsphase zu trotzen. Dann wird das Publikum leiser, und das macht die Sache für die Heimmannschaft keinesfalls leichter“, sagt Hannawald.

Zwar verfügt Frisch-Auf!-Trainer Velimir Petkovic nach wie vor über eine starke Truppe, doch den Abgang von Top-Shooter Lars Kaufmann (nach Flensburg) konnte man bislang nicht kompensieren.

Im Gegensatz zum BHC gab sich Göppingen im Pokal übrigens keine Blöße. Die Aufgabe beim hessischen Oberligisten TSV Vellmar war allerdings auch nicht vergleichbar, der 39:19-Erfolg (9:1 nach 15 Minuten) kaum mehr als eine Trainingseinheit. So konnte im 14er-Kader auch durchgewechselt werden.

Der BHC reist bereits am Freitag gen Süden und wird am Samstagmorgen noch ein Training in der EWS-Arena absolvieren. „Es ist traumhaft, dass Göppingen uns das erlaubt. Das ist nicht selbstverständlich“, freut sich Hannawald und weiß, dass seine Mannschaft im Vergleich zu Mittwoch eine Schippe drauflegen und vor allem ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag legen muss. „Ansonsten haben wir keine Chance. Die Göppinger sind nämlich sauschnell.“ Das der BHC schnell auf dem Weg nach vorne sein kann, hat er gegen Magdeburg bewiesen. Schnell zurück ist jetzt aber mindestens genauso wichtig.