BHC hat sich viel Respekt erspielt

Nach der sensationellen Leistung gegen Göppingen muss sich der Zweitligist wieder auf die Liga konzentrieren.

Wuppertal. Knapper und unglücklicher hätte die Pokalniederlage des Bergischen HC gegen Frisch Auf Göppingen am Mittwochabend kaum ausfallen können. Erst nach Verlängerung hatte sich der ambitionierte Zweitligist dem Starensemble mit 28:30 geschlagen geben müssen. Wie knapp der Favorit nach mehrfachem Vier-Tore-Rückstand am Ausscheiden vorbeigeschrammt war, war auch Nationalspieler Christian Schöne bewusst. „Zum Schluss war es spitz auf Knopf. Wir können froh sein, dass es so ausgegangen ist“, meinte der Rechtsaußen.

Velimir Petkovic, Trainer von Frisch Auf Göppingen.

Auch Gäste-Trainer Velimir Petkovic, der den BHC am Freitag gegen Bietigheim live angeschaut sowie ein intensives Videostudium betrieben hatte, war beeindruckt vom Underdog: „Wir haben den BHC nicht unterschätzt. Wenn die Mannschaft so weiter spielt, sehen wir uns nächstes Jahr in der 1. Liga wieder.“

All die Komplimente konnten die Enttäuschung bei den Löwen aber nur wenig lindern. „Wenn man so nah dran war am Sieg, kann man natürlich nicht zufrieden sein. Aber wir haben gegen einen Gegner, der eigentlich viel besser ist als wir ein super Spiel geboten. Am Ende haben die Göppinger aber gezeigt, dass sie cleverer sind“, fand BHC-Leader KristofferMoen.

Ähnlich sah es Alexander Oelze: „Wir hatten uns insgeheim etwas ausgerechnet und hatten die Chance zu gewinnen. Es ist ärgerlich, dass es nicht geklappt hat, aber wir haben trotzdem eine der fünf besten Mannschaften in Deutschland in die Verlängerung gezwungen.“ Eine sicherlich besondere Leistung lieferte Kreisläufer Henning Quade ab. Am Freitag gegen Bietigheim noch mit Verdacht auf Bänderriss im Sprunggelenk ausgeschieden, war der 22-Jährige in den vergangenen Tagen intensiv behandelt worden. „Ich muss ein ganz großes Kompliment an unsere medizinische Abteilung schicken. Die haben unglaublich gearbeitet, um mich rechtzeitig wieder hinzubekommen.“ Obwohl er zwischendurch immer wieder deutlich humpelte, lieferte Quade ein sensationelles Spiel, hatte vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 24:23 sogar die mögliche Vorentscheidung auf der Hand, als er vom Kreis aus am Göppinger Schlussmann scheiterte. „Aber das war ein ganz klarer Siebenmeter. Ich war fassungslos, dass die Schiedsrichter das nicht gepfiffen haben“, haderte Henning Quade. Enttäuscht und gleichzeitig stolz waren sie also die Löwen.

Und in noch einer Hinsicht demonstrierten sie Einigkeit: Diese Leistung, die das große Potenzial widerspiegelte, das in der Mannschaft steckt, wollen die Bergischen nun auch in jedes Ligaspiel übertragen. Am Samstag soll es erstmals nach dem Pokal-Erlebnis so weit sein. Dann ist der Tabellen-15. EHV Aue zu Gast in der Solinger Klingenhalle. Anwurf ist um 18.15 Uhr.