BHC mit breiter Brust gegen Berlin
Heute Abend trifft der BHC in der Uni-Halle auf den favorisierten Tabellendritten.
Wuppertal. Es ist der zweite große Heimspielkracher der Saison, wenn die Handballer des Bergischen HC heute Abend (20.15 Uhr Uni-Halle) die Füchse Berlin empfangen. „Das ist ein Gegner, den man in die gleiche Kategorie wie Hamburg einsortieren kann“, sagt auch BHC-Geschäftsführer Stefan Adam.
Die Füchse waren neben Meister HSV der große Gewinner der vergangenen Saison, qualifizierten sich für die Champions League. Auch jetzt rangieren sie bereits wieder auf Rang drei. „Wir sind gut drauf“, sagt Trainer Dagur Sigurdsson. Der ehemalige Kapitän des HC Wuppertal hat großen Respekt vor dem BHC. „Die Mannschaft ist nicht zu vergleichen mit anderen Aufsteigern. Der BHC spielt wirklich stark und hat in den bisherigen Spielen einen sehr starken Eindruck hinterlassen“, sagt Sigurdsson nach dem Videostudium. Natürlich seien die Füchse Favorit, das weiß auch der Mann, der in der vergangenen Saison zum Trainer des Jahres gewählt wurde. „Vom Tabellenstand her sind wir gegen sehr viele Teams Favorit. Aber in der Bundesliga liegt vom Potenzial her oft gar nicht so viel dazwischen wie man glauben könnte“, sagt Sigurdsson.
Füchse-Manager Bob Hanning sieht das ähnlich und macht eine Rechnung auf. „Wir sind auf jeder Position inklusive Auswechselbank besser besetzt. Der BHC hat den Heimvorteil. Wenn ich das gegeneinander aufrechne, müssten wir mit drei, vier Toren gewinnen. Der dritte Faktor ist Emotion und Leidenschaft. Das kann sechs, sieben Tore ausmachen.“ Mit anderen Worten: „Wenn wir in dieser Hinsicht nicht mit dem BHC mithalten, können wir auch locker in Wuppertal verlieren.“
Beim BHC würde man nur allzu gerne den Füchsen ein Schippchen schlagen. Gegen Hamburg waren die Löwen schon nahe dran. Und auch die vergangenen Wochen liefen so, dass die Bergischen daraus eine Menge Selbstvertrauen schöpfen konnten: der Kantersieg gegen Magdeburg, zwei ganz knappe Niederlagen gegen Göppingen und Lübbecke sowie der immens wichtige Sieg in Hildesheim. Ein Sieg, der aufgrund der Ausgeglichenheit des BHC-Kaders möglich wurde.
Der eingewechselte Fabian Böhm bewies mit fünf Treffern innerhalb von 25 Minuten, dass er eine tolle Alternative zu Kenneth Klev bildet. „Das ist so, wie wir uns das erhoffen“, sagt BHC-Trainer HaDe Schmitz, der gegen Berlin abgesehen von Christian Hoße (Reha nach OP) und Henning Quade (Trainingsrückstand) aus dem Vollen schöpfen kann. Die Notwendigkeit einer Nachverpflichtung für die Linksaußenposition sieht Schmitz nicht mehr. Rückraumspieler Jan Behr habe im Training auf Außen überzeugt. Als ohnehin starker Abwehrspieler sei Behr als Hoße-Ersatz eine gute Alternative.
Die Berliner Füchse reisten bereits gestern per Flugzeug an, sind ausgeruht und haben alle Mann an Bord. Also auch Stars wie Silvio Heinevetter, Iker Romero, Sven Sören-Christophersen, Alexander Petterson und Torsten Laen und Bartolomiej Jaszka.