BHC putzt Gummersbach
Deutlicher 35:25-Testspielsieg und gute spielerische Ansätze beim ersten Auftritt vor heimischer Kulisse.
Wuppertal. Trotz besten Wetters waren gestern Abend 600 Neugierige bei freiem Eintritt in die Solinger Klingenhalle gekommen, um sich das erste Testspiel des neuformierten Bergischen HC in heimischen Gefilden gegen Erstligist VfL Gummersbach anzusehen. Sie erlebten eine Partie, in der die Fehlerquote phasenweise zwar ziemlich hoch war, doch dafür entschädigten sehenswerte Aktionen auf beiden Seiten und ein deutlicher 35:25 (19:11)-Sieg der Hausherren.
Vor allem wenn Viktor Szilágyi am Ball war, gab es Handball-Feinkost. Der österreichische Nationalspieler zeigte, dass er kaum auszurechnen ist, weil er als Torschütze, Anspieler und Strippenzieher gleichermaßen in Aktion tritt. Im Positionsangriff genauso wie beim Gegenstoß. Und ganz offensichtlich sorgt die Präsenz des Weltklassespielers auch dafür, dass seine Nebenleute besser zurechtkommen.
Alexander Oelze machte einen guten Eindruck, wenn er neben Szilágyi im Rückraum spielte, und Jiri Vitek, der in den vergangenen Saisons nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzte und immer weniger Spielzeit erhielt, kam ebenso zur Geltung. Auch Kristian Nippes blühte auf.
Selbst von der Erstligaabwehr des VfL kaum mit legalen Mitteln zu halten war Kreisläufer Stanko Sabljic. Und nach anfänglichen Abstimmungsproblemen in der Deckungsmitte stand ab Mitte des ersten Durchgangs auch die Abwehr immer besser. Als die BHC-Spieler zwischenzeitlich offensiver heraustraten, wirkten die Gummersbacher sehr zum Ärger ihres Trainers Emir Kurtagic regelrecht hilflos.
Und da auch Schlussmann Mario Huhnstock in der ersten Halbzeit richtig gut aufgelegt war, mehrere freie Würfe und einen Siebenmeter parierte, leuchtete zur Pause ein unglaublicher Zwischenstand von 19:11 für den BHC von der Anzeigetafel.
Schrecksekunde dann kurz nach Wiederbeginn, als Szilágyi einen Finger ins Gesicht bekam, mit einem Cut unter dem rechten Auge zu Boden ging und einige Minuten lang behandelt werden musste. Die Sache entwickelte sich aber in doppelter Hinsicht positiv. Zum einen, weil der BHC auch ohne den Spielmacher das Heft in der Hand behielt, und zum anderen, weil Szilágyi die Partie wenig später fortsetzen konnte. Zudem hielt im Tor nun Jan Stochl ebenso gut wie zuvor Mario Huhnstock.
BHC-Trainer Sebastian Hinze war sehr zufrieden mit seiner Mannschaft, ohne das Ergebnis überbewerten zu wollen.