BHC schließt Lücke am Kreis
Fabian Bohnert kommt von Zweitliga-Konkurrent Bietigheim und kann bereits am Samstag im Topspiel gegen Hüttenberg spielen.
Wuppertal. Da hat der Bergische HC nicht lange gefackelt. Keine 14 Tage nach dem verletzungsbedingten Ausfall beider Kreisläufer und zwei ärgerliche Niederlagen später ist der Tabellenzweite der zweiten Bundesliga auf dem Transfermarkt tätig geworden.
Am Mittwoch präsentierten die Löwen im Arcadia Hotel auf dem Johannisberg Fabian Bohnert. Der 30-Jährige, der vom Ligakonkurrenten Bietigheim kommt und bereits am Samstag gegen Hüttenberg spielen wird (18.15 Uhr, Uni-Halle), erfüllt genau das Anforderungsprofil: Kreisläufer und in der Lage, in der Abwehr im Innenblock zu spielen — eben so, wie das zuletzt schmerzlich vermisste Duo Max Weiß und Stanko Sabljic.
Da der lange Kroate möglicherweise den Rest der Saison ausfallen wird und vor allem in der Deckung so gut wie keine Alternative vorhanden war, musste gehandelt werden, da waren sich Trainer Sebastian Hinze und das Geschäftsführerduo Stefan Adam und Jörg Föste einig.
Vor allem auch deshalb, weil Föste am Mittwoch vor versammelter Presse offensiv den Aufstieg als Saisonziel ankündigte.
Eine ganze Reihe von Kreisläufern war den Bergischen von Spielerberatern in den vergangenen Wochen angeboten worden. „Als ich dann den Namen Fabian Bohnert sah, war ich sofort begeistert und wusste, dass er der richtige Mann ist“, erinnert sich Hinze.
Sogleich habe er zum Telefonhörer gegriffen und bei seinem Wunschkandidaten offene Türen eingerannt.
1,95-Meter-Mann Bohnert, der in 160 Zweitliga-Spielen für Bietigheim und Wallau-Massenheim 281 Tore erzielt hat, hatte jüngst von seinem Verein mitgeteilt bekommen, dass man in der kommenden Saison nicht mehr mit ihm plane. „Deswegen musste ich auch nur zwei Minuten überlegen. Und dann war klar, dass ich zum BHC will“, berichtete Bohnert.
Beim BHC erhält er zunächst ebenfalls nur einen Vertrag bis Saisonende, doch die Aufstiegsperspektive reizt ihn sehr. Hinze hätte ihn am liebsten schon am vergangenen Samstag in Aue dabei gehabt. Da Bietigheim den erfahrenen Kreisläufer aber noch im Heimspiel gegen Leutershausen einsetzten wollte (er steuerte ein Tor zum 31:23-Sieg bei und kassierte drei Zeitstrafen), klappte der Wechsel erst jetzt.
Bei Bohnerts Debüt kommt es gleich zum Duell mit dem BHC-Erzrivalen Hüttenberg, der auf Rang drei geklettert ist. Da Max Weiß seit Dienstag wieder voll im Training ist und am Samstag wohl wieder auflaufen kann, wird die Einsatzzeit des Neuen wohl noch gering sein. „Meine Aufgabe wird sein, primär in der Deckung einen guten Part zu geben und Max zu unterstützen, wenn er eine Pause braucht“, so Bohnert.
Seinen neuen Trainer hat er aus zahlreichen Zweitliga-Duellen, als sich beide als Spieler gegenüberstanden, noch in frischer und schmerzhafter Erinnerung, was allerdings auf Gegenseitigkeit beruht. Beide haben nicht gerne gegeneinander gespielt, sehen das aber jetzt als gutes Omen. „Fabian ist ein Spieler, den man gerne in seiner eigenen Mannschaft hat“, sagt Hinze. Und auch Bohnert fühlt sich schon gut aufgehoben beim BHC. „Nach dem ersten Training bin ich glücklich aus der Halle gegangen“, sagte er.