Bundesliga-Fight auf ganz hohem Niveau: BHC unterliegt Flensburg

Wuppertal. Am Ende fehlte eigentlich nur der vielleicht sogar mögliche Punkt am nächsten ganz großen bergischen Handballfest. Die „Löwen“ lieferten dem Meisterschaftskandidaten SG Flensburg-Handewitt am Samstagabend in der Wuppertaler Uni-Halle einen Bundesliga-Fight auf ganz hohem Niveau.

Dem trugen auch die knapp 3200 Zuschauer Rechnung, als sie sich in der 57. Minute nach dem 26:29 von Richard Wöss von ihren Plätzen erhoben und den BHC stehend bis zum 28:30-Endstand begleiteten. Nach einer ersten Halbzeit auf Augenhöhe hatten die Gäste mit Weltklasse-Keeper Mattias Andersson und Nationalspieler Steffen Weinhold die entscheidenden Leute für einen knappen Sieg in ihren Reihen.

„28 Tore gegen diesen Keeper sind völlig in Ordnung, wir dürfen halt nicht 30 bekommen“, brachte der viermal erfolgreiche Emil Berggren die Partie auf einen einfachen Nenner. Tatsächlich hatte die BHC-Abwehr die Flensburger Offensive im gebundenen Spiel vor der Pause deutlich besser im Griff.

Bis zum 9:8 (18.), der letzten BHC-Führung durch Viktor Szilagyi, lagen die spielerischen Vorteile bei den Gastgebern. Flensburg fand dann über die ersten erfolgreichen Gegenstöße ins Spiel und nutzte eine zeitweise doppelte Überzahl gnadenlos zum eigenen 12:10. Trotz zweier verworfener Siebenmeter (Oelze, Szilagyi) ließen sich die „Löwen“ aber nicht abschütteln, sondern glichen mit drei Treffern von Alexander Oelze nochmals zum 13:13 aus.

Erst acht Sekunden vor der Sirene gelang den Gästen die 14:13-Halbzeitführung. Gleich nach dem Wechsel nutzte Flensburg eine Zeitstrafe gegen Max Hermann zur schnellen 17:15-Führung, der der BHC in der Folge hinterherlief. Die größte Chance zur Wende verpassten die „Löwen“ zwischen der 45. und 50. Minute.

Nachdem Oelze von 20:24 auf 22:24 verkürzt hatte, hielt der mit acht Treffern überragend auftrumpfende Steffen Weinhold den Flensburger Vorsprung mit zwei Unterzahl-Toren aus dem Rückraum. „Die haben richtig weh getan“, stellte ein vom Kampf völlig ausgepumpter Max Weiß nach der Sirene fest.

Bergischer HC - SG Flensburg 28:30 (13:14)

Bergischer HC: Gustavsson, Huhnstock (38. bis 44.); Oelze (7, 3), Szilagyi (5), Berggren (4), Wöss (4), Weiß (3), Hoße (2), Miljak (2), Hermann (1), Hegemann, Sabljic,Gutbrod

SG Flensburg: Andersson; Weinhold (8), Svan (7), Mogensen (5), Nenadic (4), Eggert (3, 1), Heinl (2), Knudsen (1), Karlsson, Gustasson, Gottfridsson

Spielfilm: 3:2 (5.), 4:5 (8.), 7:5 (11.), 8:8 und Auszeit BHC (18.), 10:12 (26.), 13:13 und Auszeit Flensburg (30.), 13:14 (Halbzeit), 16:19 (39.), 20:24 und Auszeit BHC (46.), 24:26 und Auszeit Flensburg (50.), 25:29 und Auszeit Flensburg (55.), 26:30 (58.), 28:30 (Endstand)

Schiedsrichter: Colin Hartmann/Stefan Schneider (Magdeburg) insgesamt noch in Ordnung, aber bei etlichen strittigen Pfiffen sicher keine Heimschiedsrichter

Zeitstrafen: Bergischer HC 4, Flensburg 4 Rote Karte: Karlsson (47., 3. Zeitstrafe)

Zuschauer: 3187

Das nächste BHC-Spiel: gegen TSV Hannover (Mittwoch, 6. November, 19 Uhr, Uni-Halle in Wuppertal) — die noch rund 900 Eintrittskarten sind im Tageblatt-Haus an der Mummstraße zu kaufen