Handball-Bundesliga Der BHC braucht noch ein paar Punkte

Wuppertal/Kassel · Handball-Bundesliga: Verpasste Chance gegen Melsungen. Konkurrenz punktet fleißig.

Zu oft scheiterten die BHC-Werfer am Donnerstag an Melsungens Schlussmann Nebosja Simic. Hier versucht es Yannick Fraatz.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Schlecht gespielt haben die Bergischen Löwen am Donnerstag beim 25:28 bei der MT Melsungen nicht. Trotzdem ist es der Mannschaft nie gelungen, sich in Position für einen Sieg zu bringen. Der Druck vor den Duellen gegen Berlin (Dienstag, 19 Uhr, ISS Dome Düsseldorf) und beim HC Erlangen (Donnerstag, 19 Uhr) wächst.

Was ist schiefgelaufen?

Der BHC hat sich hervorragende Chancen herausgearbeitet. „Sogar bessere als in Göppingen und gegen Hannover“, betont Trainer Sebastian Hinze. Genutzt hat die Mannschaft sie nicht. Die Effizienz war mangelhaft, MT-Torhüter Nebojsa Simic lieferte 15 Paraden. Dazu donnerten die Gäste die Kugel zu Beginn gleich fünf Mal ans Gebälk. Insgesamt 19 Mal schloss der BHC gegen Melsungen ab und verlor in Folge des Wurfs den Ball. 15 Chancen hatten die Löwen im Tempospiel, nur sieben nutzten sie zum Tor. Drei unerzwungene Fehler und fünf frei vergebene Bälle ließen den BHC hadern.

Fehlte auch defensiv etwas?

Während Simic viele entscheidende Paraden gelangen, waren die Torhüter des Bergischen HC kein Faktor. Dieser Umstand zieht sich – mit ein paar Ausnahmen – ein wenig durch die Saison. Tomas Mrkva hält knapp 29 Prozent der Bälle, Christopher Rudeck etwas mehr als 26. Der lag in der vorigen Saison noch bei mehr als 31 Prozent. Auch sein damaliger Spannmann Bastian Rutschmann war nur einen halben Prozentpunkt schlechter. Trainer Hinze bemängelte die Verteidigung von Kai Häfner, der im Zusammenspiel mit Kreisläufer Marino Maric große Gefahr ausstrahlte.

Wie schwer wiegt die Niederlage angesichts anderer Ergebnisse?

Durch den 27:23-Sieg der Eulen Ludwigshafen beim HC Erlangen schrumpfte der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf vier Punkte. Der BHC hat als Zwölfter 19 Zähler, dahinter rangieren Stuttgart (19), Erlangen (18), Minden (17), Ludwigshafen (15) und auf dem ersten Abstiegsplatz Balingen (15). „Der Abstiegskampf ist für mich das ganze Jahr Thema“, betont Sebastian Hinze. „Dass es so knapp zugeht, zeigt, wie wichtig der Sieg gegen Hannover war. Alle Punkte, die wir jetzt holen, werden uns den Druck im April ein Stück weit nehmen.“ Grund zur Panik besteht noch nicht, doch die Luft wird dünner.

Was ist gegen
die Füchse Berlin drin?

Die Füchse haben gerade eine ganz böse Niederlage gegen Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen kassiert. Sie werden am Dienstag im ISS Dome etwas gutzumachen haben. Die Hauptstädter reagierten umgehend: Sie stellten Trainer Velimir Petkovic frei. Michael Roth, acht Jahre lang erfolgreich in Melsungen an der Linie, übernimmt bis Saisonende. Damit ähnelt die Situation am Dienstag der von Melsungen. Die Nordhessen hatten unter der Woche Heiko Grimm entlassen. Dort übernimmt ab dem Wochenende Gudmundur Gudmundsson.

(trd)