Handball-Bundesliga Der Bergische HC will die nächsten Heimpunkte

Solingen/Wuppertal/Lemgo · Gegen den TBV Lemgo soll am Sonntag in der Klingenhalle der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Nur Dauerkarteninhaber und Partner dürfen vor Ort zuschauen.

Christpher Rudeck zeigte gegen Kiel eine starke Leistung und wird auch am Sonntag gefordert sein. „So macht Handball wieder Spaß“, sagt er.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Mit Freude und Schrecken erinnern sich die Handballer des Bergischen HC an das Bundesliga-Hinspiel gegen den TBV Lemgo Lippe. Im letzten Spiel vor Weihnachten 2021 führten die Löwen auswärts bereits mit fünf Toren, mussten sich zum Schluss aber mit einem 27:27 zufriedengeben. Die Enttäuschung saß einerseits tief, weil es unter dem Strich das zehnte sieglose Pflichtspiel in Serie war. Doch die Mannschaft hatte sich gleichzeitig deutlich gesteigert, sodass das Remis in Lemgo der Beginn eines Aufwärtstrends war, der bis jetzt spürbar ist. Es folgten Siege in Hamburg und gegen Göppingen sowie zuletzt ein achtbares 24:26 gegen Rekordmeister THW Kiel.

„So macht Handballspielen auch wieder richtig Bock“, sagt Torhüter Christopher Rudeck zur Trendwende. „Wir haben ja leider im November und Dezember auch erlebt, wie wenig Spaß es bereiten kann. Deshalb wollen wir jetzt natürlich zusehen, dass wir die Freude erhalten.“ Die nächste Chance hat die Mannschaft am Sonntagnachmittag, 16 Uhr, in der Klingenhalle. Zu Gast ist der TBV Lemgo.

Seit dem Hinspiel nur wenige Begegnungen  gehabt

„Da seit dem Hinspiel beide Mannschaften kaum Begegnungen hatten, ist es eine gute Basis für unsere Vorbereitung“, sagt Trainer Sebastian Hinze. Über weite Strecken war es dem BHC gut gelungen, das gefährliche Lemgoer Konterspiel zu verhindern. „Das ist weiterhin eine ganz große Stärke“, betont der 42-Jährige. „Unsere Hauptaufgabe wird es sein, im Positionsangriff gute Abschlüsse zu bekommen, um so in den Rückzug zu kommen, damit Lemgo uns nicht auskontern kann.“

In der Bundesliga war der TBV in diesem Jahr erst ein Mal gefordert. Zum Auftakt der Restrunde besiegte das Team von Coach Florian Kehrmann den TuS N-Lübbecke mit 27:22, das geplante Duell gegen Stuttgart wurde seitens der Gäste coronabedingt abgesagt und muss nachgeholt werden. Unter der Woche verloren die Lemgoer in der European League bei Benfica Lissabon mit 30:35. „Das war ein typischer Lemgo-Auftritt“, ordnet Hinze ein. „Eine ihrer größten Stärken ist, dass sie immer im System bleiben und jeder weiß, was er zu tun hat. Deshalb sind sie so stabil. Das waren sie auch in Lissabon, wo Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entschieden haben.“

Während die Lipper im Vergleich zum BHC die etwas kürzere Vorbereitungszeit auf das Bundesligaspiel haben, sind sie weitgehend vom Verletzungspech verschont. Einzig Lukas Hutecek fehlt mit einer Knöchelverletzung. Gesetzt ist diesmal wohl Peter Johannesson. Der schwedische Torhüter, der im Sommer zum Bergischen HC wechselt, hatte im Hinspiel gefehlt.

Ganz so entspannt ist die Lage bei den Löwen nicht. David Schmidt hat sich eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen. „Das Spiel am Sonntag kommt für ihn noch zu früh“, sagt Trainer Hinze. Zurück im Training sind Fabian Gutbrod und Csaba Szücs. Erstgenannter kann seine Schulter noch nicht voll belasten und wird daher auf keinen Fall auflaufen, Szücs ist nach überstandener Corona-Infektion noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. „Bei ihm müssen wir abwarten, wie er sich fühlt“, stellt der Coach höchstens Kurzeinsätze in Aussicht. Gut sieht es hingegen bei Tomas Mrkva aus. Der Torhüter hatte sich bereits am Sonntag gegen Kiel warm gemacht, kam mit einer Zerrung aber noch nicht für eine Einwechslung in Frage. Gegen Lemgo steht er wieder im Kader.

Verbessert hat sich im Vergleich zum Hinspiel die Stimmung bei den Löwen. Die Leistungen in den beiden Bundesligaspielen dieses Jahr sorgt für Zuversicht und Selbstvertrauen. „Das ist wieder der echte BHC“, lobt Geschäftsführer Jörg Föste. „Das Rackern und Kämpfen um jeden Zentimeter, das Tempospiel, das wir dem Gegner aufzwingen: Die Mannschaft strahlt aus, dass sie mit Herzblut bei der Sache ist. Exakt so müssen wir spielen, um in der Bundesliga punkten zu können.“