„Duell der Giganten“: BHC fährt zum SC DHfK Leipzig
Der BHC tritt am Samstagabend beim selbst ernannten Aufstiegskandidaten SC DHfK Leipzig an.
Wuppertal. Weiterhin angespannt ist die Personalsituation bei den Handballern des Bergischen HC. Immerhin: Zum ersten Mal seit Saisonbeginn besteht zumindest die Hoffnung, dass alle 14 Akteure am Samstag zum Spiel beim SC DHfK Leipzig einsatzfähig sind. Am schwersten erwischt hat es Alexander Oelze und Stanko Sabljic, die grippale Infekte in den Knochen stecken haben. Nachdem beide nun schon seit Wochen auf Eis liegen, sieht Trainer Sebastian Hinze den kreativen Rückraumspieler und den langen Kreisläufer maximal als „Not-Optionen“ für das Auswärtsspiel am Samstag (Anwurf 20 Uhr, Arena Leipzig).
Es ist so etwas wie das „Duell der Giganten“ der Zweiten Liga. Erstligaabsteiger BHC, der so schnell wie möglich wieder nach oben will auf der einen Seite — auf der anderen die ambitionierten Sachsen, die vor der Saison als einziger Zweitligist den Mut hatten, den Aufstieg als Saisonziel auszugeben. Während der BHC mit 10:2-Punkten als aktueller Tabellenzweiter gut aus den Startlöchern gekommen ist, musste der SC DHfK (Sportclub Deutsche Hochschule für Körperkultur) bereits drei Niederlagen einstecken, rangiert mit 6:6-Zählern nur im Tabellenmittelfeld. „Von allen Vereinen, die oben mitspielen, hatte Leipzig das schwerste Auftaktprogramm“, sagt Hinze mit Blick auf die DhfK-Niederlagen gegen Eisenach sowie in Hamm und Hüttenberg, wo die Leipziger zwar einen zwischenzeitlichen 12:19-Rückstand aufholten, dann aber doch noch mit 25:27 verloren.
An den großen Ambitionen der Ostdeutschen, bei denen der schillernde Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar im Aufsichtsrat sitzt, ändert das allerdings nichts. Vor zwei Jahren spielte der Traditionsclub (sechsfacher DDR-Meister und Europapokalsieger 1966) noch in der vierten Liga, es folgten zwei Aufstiege in Folge und ein fünfter Platz im ersten Zweitligajahr. Von der alt-ehrwürdigen Ernst-Grube-Halle auf dem Gelände der Leipziger Uni ist die Mannschaft in dieser Saison nun in die Arena umgezogen. Dort stellte der DHfK bereits in der vergangenen Saison gegen Schwerin mit 6317 Zuschauern einen Zweitligarekord auf.
So viele Fans wird der BHC freilich nicht anlocken — zumal parallel derzeit der Vorverkauf auf das Leipziger Pokal-Heimspiel gegen den THW Kiel läuft, was die Handballinteressierten rund um die Messestadt wesentlich stärker elektrisiert.
Auch Leipzig ist personell geschwächt. Kapitän Thomas Oehlrich muss wegen einer Schambeinentzündung pausieren. Mit dem vor kurzen wiedergenesenen 2,07-Meter-Mann Rico Göde hat Leipzig auf der Kreisläuferposition aber eine beeindruckende Alternative. Angeschlagen ist der Tscheche Pavel Prokopec, der von TuSEM Essen nach Leipzig wechselte.
Beim BHC mussten in den vergangenen Tagen Rückraumspieler Jiri Vitek (Fingerverletzung an der Wurfhand) und Kreisläufer Max Weiß (Außenbandzerrung am Knie) kürzer- treten. Trainer Hinze geht aber davon aus, dass beide zum Spiel wieder einsatzfähig sein werden. Wie schon vor den Siegen in Schwerin und Lübeck macht sich der BHC-Tross bereits einen Tag vorher, also am Freitag, auf die Reise.
Bei Insolvenz-Club Post Schwerin geht der Spielbetrieb vorerst weiter. Trotz ausgedünnter Spielerdecke will der Club am Samstag in Erlangen und am kommenden Mittwoch zu Hause gegen Henstedt-Ulzbzurg antreten.