BHC siegt im Herzschlagfinale
Regisseur Viktor Szylagyi erzielt auf den letzten Drücker den Treffer zum 26:25-Erfolg beim VfL Bad Schwartau.
Wuppertal. Dramatisch ging es am Samstagabend in der Lübecker Hansehalle zu. Es stand spitz auf Knopf in der Handball-Zweitligapartie zwischen dem VfL Bad Schwartau und dem Bergischen HC. Mit einem Unentschieden wären wohl beide Seiten kurz vor Schluss nicht unzufrieden gewesen. Am Ende setzte sich aber doch noch Erstligaabsteiger BHC mit 26:25 (14:13) durch und baute seinen Punktestand auf 10:2-Zähler aus. Der Aufstiegsfavorit ist also weiterhin auf Kurs und kann nun recht entspannt am kommenden Samstag zum Auswärtsspiel nach Leipzig fahren — zu einem der wohl größten Konkurrenten.
In einer starken ersten Halbzeit trat der BHC über weite Strecken im Stile einer Spitzenmannschaft auf. Stark und zupackend in der Abwehr und sehr abgeklärt im Angriff, legten sich die effektiven Gäste schon in den Anfangsminuten ein kleines Torpolster an. Auch deswegen, weil Schlussmann Jan Stochl zweimal gegen den völlig freien Ex-Löwen Henning Quade (blieb torlos) parierte.
Der BHC, der die kurzfristigen Ausfälle von Alexander Oelze und Jiri Vitek kompensieren musste (siehe nebenstehender Bericht) schien die Lage eigentlich im Griff zu haben. Vor allem die beiden Routiniers Viktor Szilágyi und Michael Hegemann trafen beinahe nach Belieben. Bis zur Pause zeichnete das Duo für zehn der 14 Treffer verantwortlich. Ebenfalls blendend aufgelegt war Kreisläufer Max Weiß. Obwohl ständig von zwei, drei Gegenspielern attackiert und mehrfach zu Boden gestreckt, war er nicht auszuschalten.
Großes Manko war aber die Schwäche vom Siebenmeterpunkt. Arnor Gunnarsson, Christian Hoße und Richard Wöss verwarfen alle drei Siebenmeter des ersten Durchgangs. Schwartaus gedrungener Schlussmann Ariel Panzer hatte den ersten Strafwurf pariert, aber ansonsten nicht viel zu fassen bekommen. Der eingewechselte Tobias Mahncke wurde dann aber zu einem echten Faktor. Er verhinderte, dass der BHC auf sechs Treffer wegziehen konnte. Und jeder gehaltene Ball sorgte für ein Aufflackern der „Hansehölle“. Drei Minuten vor der Pause führte der BHC dennoch souverän mit 13:9, verspielte dann das Polster aber beinahe komplett.
Ein kräftiger Motivationsschub sorgte für neue Hoffnung bei den Schwartauern, bei denen in der zweiten Halbzeit vor allem Rechtsaußen Niclas Dombrowski und Kreisläufer Martin Zeschke aufdrehten. Der BHC rettetet sich erst mit der starken Phase von Kristian Nippes (drei Tore und eine herausgeholte Zeitstrafe) und später durch Hegemanns drei Treffer über die Runden. Beim Stand von 25:25 war 30 Sekunden vor Schluss dennoch Schwartau näher am Sieg. Doch eine Parade von Jan Stochl gegen Toni Podpolinski ermöglichte noch den glücklichen Siegtreffer durch Szilágyis Gegenstoß acht Sekunden vor Schluss.