Lob für den Aufsteiger und Bangen um Wöss
Der Bergische HC ist in Wetzlar zwar Außenseiter — aber ein beachteter.
Wuppertal. Vor der Auswärtspartie bei der äußerst heimstarken HSG Wetzlar (zuletzt 17:3 Punkte) erhält Bundesligaaufsteiger Bergischen HC Lob vom Gegner. Wetzlars weißrussischer Trainer Gennadij Chalepo, sieht in glänzenden Bilanz in der heimischen Rittal-Arena überhaupt keinen Grund die Bergischen auf die leichte Schulter zu nehmen. Er schätze den BHC als den stärksten der drei Aufsteiger ein. Zusätztliche Gefahr gehe von den Bergischen aus, „weil die Mannschaft beim Sieg gegen Hannover schon einmal am Erfolgserlebnis in der ersten Liga gekostet hat“.
Mitentscheidend, ob der Aufsteiger in Wetzlar an einem Erfolg schnuppern kann, könnte der Einsatz von Rechtsaußen Richard Wöss sein. Nach dreiwöchiger Verletzungspause fehlt ihm zwar die Wettkampfpraxis, aber Trainer HaDe Schmitz ist dennoch davon überzeugt, dass ein Mitwirken des Österreichers die Mannschaft um etliche Prozent besser macht. Ein erster Belastungstest am Donnerstag kam allerdings noch zu früh für Wöss’ lädierten Fuß, ein weiterer sollte noch folgen. Die Hoffnung auf ein Comeback des Gegenstoßspezialisten sind dementsprechend noch gedämpft.
Wöss’ Vertreter Kristian Nippes und Runar Karason hätten ihre Sache auf Außen zwar ordentlich gemacht, aber keiner der beiden sei in der Lage Richy gleichwertig zu ersetzen. Vor allem weil ihnen das richtige Timing und die Schnelligkeit fehlten, die Wöss als Konterspieler so auszeichne. „Nicht zuletzt wegen seiner Gegenstoß-Qualitäten haben wir Richy ja geholt. Wenn er nicht spielen kann, sind das zwei, drei Tore, die uns pro Spiel fehlen. Alleine über Gegenstöße“, rechnet Schmitz.
Abgesehen davon sieht der Coach die Qualitäten von Nippes und Karason vor allem auf Halbrechts und denkt laut darüber nach, auf Rechtsaußen personell nachzubessern. Man halte die Augen offen. „Alles andere wäre fahrlässig. Aber wenn wir noch einen zusätzlichen Rechtsaußen holen, muss das einer sein, der uns auch weiterhilft“. Wechselfristen gibt es vorerst nicht zu beachten. Sofern der abgebende Verein den Vertrag des Spielers auflöst, wäre dieser sofort spielberechtigt für den BHC.