Handball-EM-Tagebuch, Folge 3 5000 Fans der Faröern sorgen für Partystimmung
Berlin/Wuppertal · BHC-Geschäftsführer Jörg Föste ist als Vizepräsident des Deutschen Handballbundes bei der Handball-EM in Deutschland mittendrin statt nur dabei. In einem EM-Tagebuch schildert er Eindrücke und Hintergründe.
Die EM der Superlative zieht uns alle in den Bann. Ich erinnere mich noch sehr gut an die ersten Titelkämpfe. Damals, im Juni 1994, gehörte ich mit unserem Betreuer Siggi Knapik zu den 200 Unentwegten, die in der kleinen Halle von Almada den deutschen Sieg gegen Rumänien verfolgten. Zwischen Portugal 94 und Deutschland 24 liegen Welten – der Vergleich macht die internationale Entwicklung des Handballs überdeutlich. Bei knapp 400 000 verfügbaren Tagestickets liegt die Auslastung mittlerweile bei 86 Prozent. Wir erhalten den Daily Report jeden Morgen um 6.00 Uhr – es purzelt ein Zuschauerrekord nach dem anderen. Kein Wunder – die sportlichen Höhepunkte reißen nicht ab: In München verfolgen im ausverkauften 12 000er-Rund der Olympiahalle 3000 Isländer die faszinierende Aufholjagd ihres Teams gegen Serbien mit Inbrunst.
Und in Berlin wird selbst diese Euphorie noch in den Schatten gestellt. Die Faröer ertrotzen ein Remis gegen Norwegen. Das Wahnsinns-Finish mit einer Drei-Tore-Aufholjagd in den beiden Schlussminuten wird von über 5000 weißgekleideten Fähringern auf den Rängen frenetisch gefeiert. Unvorstellbar: Etwa zehn Prozent aller Einwohner der Insel waren in der Halle! Es gibt unvergessliche Momente in diesem Sport. Diese EM bietet sie in reichem Maße.