Bitter-Comeback: DHB-Auswahl bezwingt Ungarn erneut

Oldenburg (dpa) - Die deutschen Handballer haben auf dem Weg zur WM 2015 mit zwei Siegen gegen Ungarn eine große Portion Selbstvertrauen getankt.

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Mit den zurückgekehrten Weltmeistern Michael Kraus und Johannes Bitter besiegte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Lingen den Olympia-Vierten mit 31:24 (16:13). 3741 Zuschauer in der Emsland-Arena sahen das beste deutsche Länderspiel seit Platz fünf bei der WM 2013 und feierten Holger Glandorf mit sechs Treffern als besten Torschützen. Bereits am Vortag hatte die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger in Oldenburg mit 28:24 (12:12) gegen Ungarn gewonnen.

In der 9. Minute riss Johannes Bitter die Arme zum Jubel nach oben. Mit einem gehaltenen Wurf leitete der Torhüter bei seinem ersten Länderspieleinsatz seit dem 27. Januar 2011 einen Konter ein, den Patrick Groetzki zum 6:2 verwertete. Einen Tag nach Michael Kraus, der am Vorabend ein starkes Comeback nach fast drei Jahren gefeiert hatte, stand auch der 31-Jährige nach auskurierten Rückenbeschwerden für 45 Minuten wieder in Nationaldress auf dem Parkett.

Mit dem Duo hatte Bundestrainer Heuberger sieben Weltmeister von 2007 in seinem 17 Spieler starken Kader. Aus diesem muss er eine schlagkräftige Formation bilden, die in den beiden Playoff-Spielen gegen Polen am 7. Juni in Danzig und am 14. Juni in Magdeburg die Qualifikation für die WM 2015 in Katar meistern soll.

In Lingen zeigte die DHB-Auswahl eine deutliche Steigerung gegenüber dem ersten Vergleich. Die Abwehr packte wesentlich entschlossener zu und im Angriff gingen die Mannen um den spielfreudigen Regisseur Michael Haaß mutiger zu Werke. „Was wir abstellen müssen, ist die Angst vor Fehlern. Fehler werden passieren, sonst fallen keine Tore. Es ist ganz normal, dass im Sport auch Fehler passieren“, hatte Haaß nach dem ersten Spiel gefordert.

Dies setzte die Mannschaft konsequent um. Zwar war auch weiterhin nicht jeder Wurf ein Treffer, doch wurden die Tempogegenstöße der Ungarn unterbunden. Der Vorsprung schmolz wie beim 12:10 (23.) maximal auf zwei Tore. Drei Minuten vor der Pause erhöhte Glandorf, dessen am Vortag ausgeschlagenes Schneidezahn-Provisorium wieder eingesetzt worden war, auf 15:11. „Das Spiel ist viel intensiver als das erste“, stellte DHB-Präsident Bernhard Bauer angesichts des 16:13-Pausenstandes fest.

Rückkehrer Kraus erhöhte kurz nach Wiederanpfiff beim 18:13 (33.) zur ersten Fünf-Tore-Führung für den Gastgeber, Kreisläufer Hendrik Pekeler sorgte mit dem 21:15 (37.) für ein Sechs-Tore-Polster. Gehandicapt durch zwei Zwei-Minuten-Strafen hintereinander gegen die zentralen Deckungsspieler Pekeler und Felix Danner büßte die deutsche Mannschaft nach dem 23:17 (39.) einen Teil ihres Vorsprungs auf 23:20 (44.) ein. Doch unbeirrt zog der WM-Fünfte sein Spiel durch und gewann am Ende verdient.