Deutsche Handballer mit CL-Auslosung zufrieden
Wien (dpa) - Die deutschen Handball-Vereine wollen die Champions League auch in der nächsten Saison beherrschen. Zumindest auf dem Weg in die K.o.-Phase haben sie bei der Auslosung im Park von Schloss Schönbrunn in Wien Gegner erwischt, die dieses Unterfangen möglich machen.
„Alle Bundesligisten können das Achtelfinale erreichen“, sagte Gerd Butzeck, Geschäftsführer der europäischen Clubvereinigung Forum Club Handball nach der Auslosung.
Die Chance, dass es schon in der Gruppenphase zu einem deutschen Duell kommt, standen bei 75 Prozent - und so kam es dann auch. Die SG Flensburg-Handewitt trifft in Gruppe D auf den Sieger der bundesligainternen Qualifikationsspiele von Titelverteidiger Hamburger SV und den Füchsen Berlin. „Uns ist der deutsche Gegner egal, das sollen sie unter sich ausmachen“, sagte Flensburgs Manager Dierk Schmäschke.
Die Hamburger, die am 2. Juni erstmals die Königsklasse gewonnen hatten, dann aber als Liga-Fünfter die Qualifikation verpassten, sind optimistisch, wieder im Konzert der Großen dabei zu sein: „Diese Gruppe ist ein besonderer Ansporn, gegen die Füchse zu gewinnen. Aber wir müssen gleich zwei Topleistungen bringen, um uns zu qualifizieren“, betonte HSV-Präsident Matthias Rudolph.
Die Qualifikationsspiele zwischen Hamburg und Berlin sind für den 19. und 21. August geplant. „Den Weg nach Flensburg kennen wir ja schon ganz gut“, spielte Hamburgs Geschäftsführer Christoph Wendt darauf an, dass sich beide Clubs in der vergangenen Saison siebenmal gegenüber standen, davon alleine viermal in der Champions League. Die weiteren Gegner in dieser Gruppe sind allesamt machbar: der dänische Meister Aalborg, der slowenische Titelträger Gorenje Velenje, der spanische Champions-League-Debütant Naturhouse La Rioja sowie den Sieger des Qualifikationsspiels Halmstad (Schweden) gegen Esch (Luxemburg).
Auf den Rekordmeister THW Kiel warten hingegen härtere Nüsse: Er spielt in Gruppe B gegen den Vorjahres-Halbfinalisten Vive Targi Kielce aus Polen, den dreifachen Champions-League-Sieger Atletico Madrid, den dänischen Zweiten KIF Kolding Kopenhagen, den französischen Zweiten Dunkerque HB sowie einen Qualifikanten, der Anfang September ermittelt wird. „Die schwerste aller Gruppen“, meinte Manager Klaus Elwardt, „aber die Gegner sollten natürlich für eine volle Halle sorgen“. Der Anspruch der Kieler ist auch nach dem Weggang von vier Stars nicht gesunken: „Natürlich ist das Finalturnier in Köln wieder unser Ziel“, sagte Elwardt.
Nach zweijähriger Pause sind auch die Rhein Neckar Löwen wieder in der Königsklasse vertreten. Der EHF-Pokalsieger hat im ungarischen Spitzenclub MKB Veszprem zwar einen Hammergegner erwischt, angesichts der Konkurrenz des kroatischen Rekordmeisters HC Zagreb, dem russischen Zweiten St. Petersburg HC, RK Celje aus Slowenien sowie einem Qualifikanten stehen die Chancen für das Achtelfinale ebenfalls nicht schlecht. „Interessante Gruppe mit weiten Reisen“, sagte Manager Thorsten Storm: „Wir wollen aber auf jeden Fall in die K.o.-Runde.“ Dafür qualifizieren sich aus jeder Gruppe die vier bestplatzierten Mannschaften.