Deutsche Handballer verlieren WM-Test in Island
Reykjavik (dpa) - Dämpfer für die deutschen Handballer: Sechs Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft in Schweden hat das Team von Bundestrainer Heiner Brand eine Niederlage erlitten.
Beim Olympia- Zweiten Island verlor der WM-Fünfte in Island mit 23:27 (12:14) den ersten von zwei Tests innerhalb von 24 Stunden. Bester deutscher Werfer war Michael Kraus (4/1). Holger Glandorf gab vier Wochen nach seiner Knieoperation ein gelungenes Comeback. An Samstag treffen beide Mannschaften an gleicher Stelle erneut aufeinander.
„Wir waren nicht die vier Tore schlechter. Aber das Ergebnis ist nicht entscheidend. Wir wollten viel probieren. Letztlich haben wir durch die höhere Zahl individueller Fehler verloren. Wichtig war die Erfahrung vor diesem frenetischen Publikum“, sagte der Bundestrainer.
Für die Vergleiche mit Island hatte er überraschend auf den erfahrenen Hamburger Linksaußen Torsten Jansen verzichtet. Stattdessen testete Brand jeweils eine Halbzeit lang die Defensiv- Qualitäten von Dominik Klein (Kiel) und Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen). Beide konnten nur bedingt überzeugen.
Dagegen hat Holger Glandorf Teil eins seines Härtetests bestanden. Im ersten Spiel nach seiner Knieoperation vor Monatsfrist kam der Rückraumspieler aus Lemgo sowohl in Angriff als auch Abwehr zum Einsatz. Zwar fehlte es dem Linkshänder noch an Spritzigkeit, doch sorgte er mit zwei Treffern für die 2:0-Führung (3.) der deutschen Mannschaft. In Unterzahl geriet der Gast jedoch nach dem 4:2 (10.) mit 4:5 (12.) in Rückstand. Doch erst eine Schwächephase mit leichten Ballverlusten brachte das Team um Kapitän Pascal Hens mit 7:10 (21.) ins Hintertreffen.
Doch die deutsche Mannschaft ließ sich nicht abschütteln. Selbst nach dem Fünf-Tore-Rückstand beim 15:20 (43.) bot der WM-Fünfte dem favorisierten Gastgeber Paroli. Tor um Tor holte die DHB-Auswahl trotz zweier verworfener Siebenmeter auf und hatte beim 20:21 (51.) den Anschluss wieder hergestellt. Erst am Ende fehlte der deutschen Mannschaft die Kraft, um dem Olympia-Zweiten noch ein mögliches Remis abzutrotzen.