Bergischer HC demontiert Herbstmeister Hüttenberg
Süd-Zweitligist Bergischer HC untermauert seine Aufstiegsambitionen mit einem glanzvollen 29:24-Auswärtssieg.
Es war eine regelrechte Handball-Demonstration, die die Spieler des Bergischen HC gestern Abend boten. Und sie endete mit einer 29:24 (16:9)-Demontage des bisherigen Tabellenführers Hüttenberg. Sofern dem BHC die umstrittenen sechs Punkte nicht abgezogen werden, gehen die „Löwen“ im Zweitliga-Süden somit sogar auf dem Platz an der Sonne in die fünfwöchige WM-Pause.
Im Hüttenberger Sportzentrum, wo die Hausherren in der Hinrunde lediglich einen einzigen Punkt abgegeben hatten, zeigten die Bergischen „Löwen“ eine ihrer besten Saisonleistungen. Seit Wochen präsentiert sich die Mannschaft schon in Klasse-Verfassung, doch dies war das i-Tüpfelchen. Es herrschte eine echte Heimatmosphäre in der engen, mit 1700 Zuschauern komplett ausverkauften Halle. Jede gute Hüttenberger Aktion wurde von Beginn an frenetisch bejubelt.
Umso wichtiger, dass der BHC (unterstützt von etwa 100 Fans) bereits frühzeitig seine Duftmarken setzte. Nach stibitztem Ball von Jiri Vitek und einem Turbo-Antritt von Tim Henkel passte der Rechtsaußen den Ball noch im Fallen zum mitgelaufenen Hennig Quade, der zum 7:4 traf.
Zwar patzten Quade und Hendrik Pekeler in den folgenden beiden Angriffen ziemlich freistehend vom Kreis, so dass die Hüttenberger auf 6:7 verkürzen konnten, doch dann folgte ein unwiderstehlicher Zwischenspurt. Die Abwehr stand immer sicherer, Jan Stochl dahinter bestens postiert, und im Angriff gab es weder Fehler noch Fehlwürfe. Gerade erst eingewechselt, zog Runar Karason zweimal in der Manier eines Edeljokers aus dem Rückraum ab, und es hieß 11:6.
Es wurde langsam ruhiger auf den Rängen, da konnte auch Drache Fabius, das von den Giessener Basketballern ausgeliehene Maskottchen, das in einer Auszeit auf einem großen Ball balancierte, keine neue Euphorie entfachen. Der BHC war so kaltschnäuzig und abgeklärt, wie man es sich von einer echten Spitzenmannschaft erhofft. Dazu spielte Jens Reinarz auf Linksaußen in absoluter Galaform ganz groß auf.
Die zweite Halbzeit war dann nicht mehr von dieser hohen Qualität, doch es reichte vollkommen aus, um den noch so souveränen Herbstmeister sicher im Griff zu haben. Beim 23:14 war 16 Minuten vor Ende die Entscheidung gefallen, dass Hüttenberg noch etwas herankam nur Ergebniskosmetik.