DHB-Frauen verlieren in EM-Quali gegen Frankreich
Bietigheim (dpa) - Dämpfer für die deutschen Handball-Frauen: Auf dem Weg zur EM in Schweden hat das Team von Bundestrainer Jakob Vestergaard nach zwei Siegen die erste Niederlage erlitten. Die DHB-Auswahl verlor in Bietigheim gegen den WM-Siebten Frankreich mit 21:24 (10:9).
Vor dem Rückspiel am Samstag in Nimes ist die deutsche Mannschaft Zweiter der Gruppe 7 hinter dem verlustpunktfreien Tabellenführer Frankreich. Dahinter rangieren die Schweiz und Island. Die ersten beiden Teams qualifizieren sich für die EM vom 4. bis 18. Dezember.
Vor mehr als 3000 Zuschauern überzeugten Torhüterin Katja Kramarczyk und die siebenfache Torschützin Susann Müller. „24 Gegentore sind in Ordnung, aber 21 Tore sind zu wenig. Wir haben uns im Angriff schwergetan“, sagte Spielmacherin Anna Loerper im Interview bei sportdeutschland.tv und meinte mit Blick aufs Rückspiel: „Wir hoffen, dass wir zwei Punkte aus Frankreich entführen können.“
Im ersten Spiel nach Platz 13 bei der WM in Dänemark und der dadurch verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro verzichtete Bundestrainer Jakob Vestergaard auf Experimente. Im dritten von sechs Gruppenspielen setzte der Däne weitgehend wieder auf den WM-Kader. Lediglich die erfahrene Rechtsaußen Isabell Klein kehrte ins Team zurück. Zudem ersetzte Stella Kramer die verletzte Marlene Zapf.
Das Vertrauen in seine eingespielte Formation zahlte sich für Vestergaard zunächst aus. Gegen den WM-Siebten führte der Gastgeber anfangs mit 3:1 (6.). Zwar kassierte die DHB-Auswahl gegen die ausgebufften Französinnen beim 4:4 (12.) den Ausgleich, lag aber während der gesamten ersten Halbzeit nie zurück.
„Wir spielen, um zu siegen, aber wir wissen auch, dass Frankreich eine Weltklassemannschaft ist“, hatte Vestergaard vor der Partie erklärt. Bei der WM war sein Team im Vorrundenspiel von Frankreich mit 20:30 gedemütigt worden. „Wir sind nicht so schlecht, wie wir in diesem Spiel waren, speziell in der ersten Halbzeit. Deswegen haben wir eine Chance auf Revanche“, urteilte der Däne.
Nach der 10:9-Halbzeitführung geriet seine Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs aus dem Tritt und mit 12:15 (42.) ins Hintertreffen. Die Französinnen um die ehemalige Welthandballerin Allison Pineau bestraften dabei eiskalt jeden Fehler der deutschen Spielerinnen, die sich zwar auf 16:17 herankämpften, aber im Handumdrehen auch wieder mit 16:19 (49.) zurücklagen. Diesen Rückstand konnte die DHB-Auswahl nicht mehr wettmachen.