DHB-Team bucht EM-Ticket - 28:20 gegen Österreich
Innsbruck (dpa) - Die deutschen Handballer haben ihre Teilnahme für die EM 2012 in Serbien unter Dach und Fach. Im vorletzten Qualifikationsspiel der Gruppe 5 besiegte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Innsbruck den zuvor ungeschlagenen Tabellenführer Österreich mit 28:20 (15:8).
In der mit 8000 Zuschauern ausverkauften Innsbrucker Olympiahalle warf in dem umkämpften und teils hitzigen Spiel Pascal Hens (6) die meisten Tore für die deutsche Mannschaft. Heiner Brand hatte im Spiel seines Teams einzig eine Schwächephase nach der Halbzeit zu bemängeln. „Das hätte nicht passieren dürfen“, sagte der scheidende Bundestrainer, der in Trier seinen Abschied feiern wird. „Wir haben uns selbst in Probleme gebracht. Das kann auch mal schiefgehen. Aber die Mannschaft hat sich selbst herausgezogen.“
Die Handball-Arithmetik hat es möglich gemacht: Nach dem Sieg in Österreich kann die Auswahl de Deutschen Handballbundes (DHB) nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze in der Gruppe 5 verdrängt werden. Auch bei einer Niederlage am Sonntag in Trier gegen Außenseiter Lettland ist die EM-Teilnahme sicher, weil die direkten Vergleiche gegen Island und Österreich zum Tragen kommen. Diese hat die deutsche Mannschaft beide gewonnen. „Da bin ich sehr froh. Das gibt mir die Möglichkeit, beruhigt abzutreten“, sagte Brand erleichtert.
„Es geht um den Schritt nach Serbien“, hatte DHB-Vizepräsident Horst Bredeemeier vor dem Duell in Innsbruck verdeutlicht. Die EM findet vom 15. bis 29. Januar in Serbien statt. Nur dort kann sich die deutsche Mannschaft auch noch den Platz für eines von drei Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele in London sichern.
„Es ist jedem klar, dass das ein sehr, sehr wichtiges Spiel ist“, sagte Kapitän Hens. Seit Sonntag hatten sich der Hamburger und seine Kollegen in Mils nahe Innsbruck auf die Partie vorbereitet.
Vor seinem vorletzten Einsatz als Bundestrainer hatte Brand seine Spieler eindringlich vor der Stärke der Österreicher gewarnt, die im Hinspiel in Göppingen ein 26:26 erreicht und den Olympia-Zweiten Island mit 28:23 bezwungen hatte. „Das ist eine Mannschaft, die handballerisch das Niveau hat, oben mitzuspielen“, sagte der Gummersbacher, der Ende des Monats sein Amt abgibt und vom 1. Juli an Manager im Deutschen Handballbund (DHB) wird. Nachfolger wird wahrscheinlich sein bisheriger Co-Trainer Martin Heuberger.
Im Gegensatz zum Hinspiel ließ sich die deutsche Mannschaft nicht überraschen. Hochkonzentriert und motiviert setzte sie von Beginn an die Akzente und die Österreicher aus einer aggressiven Abwehr heraus unter Druck. Im Angriff agierte vornehmlich Hens unwiderstehlich und warf allein bis zur 12:5-Führung (22.) bereits fünf Tore.
Nach der Pause drohte die Partie zu kippen, als der komfortable 15:7-Vorsprung (28.) auf 19:17 (46.) schmolz. Das deutsche Team überstand aber dank des glänzenden Torhüters Silvio Heinevetter die Schwächephase und feierte einen verdienten Erfolg. „In den entscheidenden Phasen war Silvio da“, lobte Brand. „Heute hat er große Impulse gesetzt.“