Drohendes HSV-Aus „Fiasko für alle Bundesligisten“

Hamburg (dpa) - Die drohende Einstellung des Spielbetriebs beim insolventen Handball-Bundesligisten HSV Hamburg hat die Konkurrenz in der Liga alarmiert.

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„Der HSV ist in der Pflicht, eine spielfähige Mannschaft an den Start zu bringen“, sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke von der SG Flensburg-Handewitt. Die Flensburger erwarten zum ersten Spiel nach der Winterpause am 10. Februar den Tabellenvierten aus Hamburg. Die 6300 Zuschauer fassende Flens-Arena ist seit Wochen ausverkauft.

„Würde der HSV abgemeldet vom Spielbetrieb, wäre das ein Fiasko für alle Bundesligisten“, sagte Schmäschke. „Wir haben aber noch keine offizielle Benachrichtigung, dass der HSV nicht spielt.“ Sollten die Hamburger aus dem Bundesliga-Betrieb ausscheiden, will Schmäschke für das Heimspiel eine attraktive Alternative präsentieren. „Das Finanzielle ist das eine, denn natürlich brauchen wir auch die Einnahmen. Aber auch sportlich ist das Spiel wichtig. Wir müssen nach der Pause wieder in den Rhythmus finden.“ Die Flensburger sind Dritter in der Tabelle mit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen und haben weiterhin den Titel im Visier.

Binnen der nächsten 14 Tage will Insolvenzverwalter Gideon Böhm entscheiden, ob er den HSV abmelden muss. Bis dahin müssten Geldgeber gefunden werden, die die Finanzierungslücke von zwei Millionen Euro bis zum Saisonende schließen. Zudem steht bis zum Ende der Transferfrist am 15. Februar fest, welche Spieler überhaupt noch zur Verfügung stehen. Die Profis sind seit Freitag auf der Suche nach neuen Vereinen.