Favoriten starten mit Siegen - Kieler Zeitz stark

Leipzig (dpa) - Besser konnte die Abschiedstournee nicht beginnen: Im ersten Heimspiel der Bundesliga-Saison hat Christian Zeitz den deutschen Handball-Meister THW Kiel mit einer famosen Leistung zum Auftaktsieg geführt.

Sieben Treffer steuerte der 32-jährige ehemalige Nationalspieler zum 34:24 (16:10)-Erfolg gegen Aufsteiger Bergischer HC bei und heimste dafür ebenso wie die Keeper Johann Sjöstrand und Andreas Palicka Lob ein. „Besonders freue ich mich über die Leistung der beiden Torhüter und über Christian Zeitz, der ein sehr gutes Spiel gemacht hat“, sagte Trainer Alfred Gislason.

Die warmen Worte kommen nicht von ungefähr. Denn Christian Zeitz wird nach dieser Spielzeit den deutschen Rekordmeister verlassen und nach Ungarn zu MKB Veszprem wechseln. Am liebsten wäre der Linkshänder schon jetzt seinem bisherigen Clubkollegen Momir Ilic gefolgt. Die Kieler aber wollten ihren dienstältesten Akteur nicht vorzeitig aus seinem bis 2014 laufenden Vertrag lassen. Zeitz ist seit 2003 beim THW Kiel.

„Ich konzentriere mich ganz auf den THW“, versprach Zeitz am Rande des Supercups in Bremen. Ausdruck dafür ist, dass er noch keinen Sprachkurs absolviert. „Ich büffele noch kein ungarisch“, erzählte er. Stattdessen feilt er mit den Kieler Neuzugängen Wael Jallouz und Rasmus Lauge Schmidt auch an der sprachlichen Feinabstimmung. „Das ist nicht so einfach mit der Kommunikation im Moment. Das Deutsch ist zwar da, aber noch nicht so gut“, meinte Zeitz.

Der ehrgeizige Trainer Alfred Gislason war erleichtert, dass die Abwehr besser stand als bei der Supercup-Niederlage gegen die SG Flensburg und die Wurfquote besser war. Denn ein Fehlstart gegen den Neuling wollte der Isländer trotz des Umbruchs auf jeden Fall vermeiden. „Wir haben insgesamt heute besser geworfen als zuletzt, das war extrem wichtig. Denn in dieser Phase der Saison ist es egal, ob man gegen den Champions-League-Sieger oder den Zweitliga-Meister spielt“, sagte Gislason.

Wie die Kieler haben sich auch die anderen Top-Clubs keine Blöße zum Saisoneinstand gegeben. Souverän traten auch die Rhein-Neckar Löwen auf. Supercup-Gewinner Flensburg-Handewitt gewann bei GWD Minden mit 23:18 (11:10). „Im Angriff geht es noch besser, aber zum Saison-Auftakt mussten wir uns erst einmal an die raue Bundesliga-Luft gewöhnen“, sagte Manager Dierk Schmäschke.

Die Rhein-Neckar Löwen siegten bei HBW Balingen-Weilstetten mit 30:22 (15:8). Überragender Löwen-Werfer war Uwe Gensheimer mit acht Treffern. „Ich bin sehr zufrieden“, meinte der Nationalspieler, „wir haben immer wieder Lösungen gefunden.“

Nach dem Erstrunden-Aus im DHB-Pokal vermasselte hingegen Aufsteiger ThSV Eisenach auch seinen Bundesliga-Auftakt. Zu Hause verloren die Thüringer gegen den TSV Hannover-Burgdorf mit 28:29 (16:16). Der VfL Gummersbach besiegte den TV Emsdetten mit 27:23 (10:13).