Gipfeltreffen: Löwen sehen Meister THW Kiel als Favorit

Mannheim (dpa) - 154 Tage nach dem spannendsten Finale der Bundesliga-Geschichte wollen Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen und Rekordmeister THW Kiel den Fans wieder einen Handball-Krimi liefern.

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Im ersten Pflichtspiel beider Teams gegeneinander seit dem dramatischen Finish am 24. Mai, als sich die Norddeutschen nur wegen zwei erzielter Treffer mehr ihre 19. Meisterschaft sicherten, genießen die Löwen Heimvorteil.

„Es treffen die momentan zwei besten deutschen Teams aufeinander, da entscheiden Kleinigkeiten, aber natürlich können unsere Zuschauer am Ende den Ausschlag geben“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen vor dem Spitzenspiel am Samstag in der Mannheimer SAP Arena und hofft auf starke Unterstützung. Bereits seit Tagen ist die Halle mit mehr als 13 000 Zuschauern ausverkauft.

Vor dem Gipfeltreffen will der frühere Kieler Jacobsen von der Favoritenrolle jedoch nichts wissen. „Der THW Kiel bleibt für mich der Meisterschaftsfavorit, egal, was alle anderen sagen.“ Auch vom Bundesliga-Stotterstart der Kieler, die schon zwei Niederlagen kassiert haben, lässt sich der 42-Jährige nicht täuschen. „Natürlich kann auch beim THW Kiel zum Saisonstart noch nicht alles klappen, trotzdem stehen sie schon auf Platz zwei in der Bundesliga. Das zeigt, dass der THW zur alten Stärke zurückfindet“, sagte Jacobsen.

Lob bekommt der Däne vom Kieler Coach Alfred Gislason. „Er hat bisher als Trainer einen sehr guten Job gemacht“, bescheinigte der THW-Frontmann dem Nachfolger von Gudmundur Gudmundsson. Gislason kann allerdings weiter personell nicht aus dem Vollen schöpfen: Ohne Kapitän Filip Jicha, Aron Palmarsson und Rasmus Lauge müssen die „Zebras“ die Dienstreise antreten.

„Das ist ein Spiel von ganz besonderer Bedeutung, weil es ein direkter Konkurrent um die Spitze ist“, erklärte Gislason. „Aber wir sind erst im Oktober, deswegen spielt ein Sieg oder eine Niederlage noch keine entscheidende Rolle für die Meisterschaft.“

Die Emotionen werden sicher wieder hochkochen - auch aufgrund brisanter Personalien. So nimmt der langjährige Löwen-Manager Thorsten Storm nach seiner Freistellung seine neue Tätigkeit beim THW offiziell am 1. November auf und in Niklas Landin haben sich die Kieler für die kommende Saison vom Titelkonkurrenten schon einen Spitzentorwart gesichert. „Das ist keine Belastung für mich. Wenn ich an Kiel denke, dann nur, wie wir sie schlagen können“, betonte Landin. „Ich konzentriere mich nur auf die Rhein-Neckar Löwen und unser Ziel, eine möglichst erfolgreiche Saison zu spielen.“