Heuberger wirft DHB „zögerliche Gespräche“ vor
Leipzig (dpa) - Der ehemalige Bundestrainer Martin Heuberger hat dem Deutschen Handballbund (DHB) Halbherzigkeit bei den Verhandlungen über eine Anstellung als Sportdirektor vorgeworfen.
„Es waren im Prinzip zögerliche Gespräche, es war alles zunächst nicht wirklich konkret“, sagte der 50 Jahre alte Schutterwälder in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Deswegen habe er parallel bei seinem alten Arbeitgeber, dem Landratsamt Ortenaukreis, nach einer Stelle erkundigt. „Dann war da auch noch die Geschichte mit meinem Beamtenstatus, den ich ja noch habe. Ich habe mich deswegen jetzt für die sichere Variante entschieden“, sagte er.
Der DHB hatte zuvor bekanntgegeben, dass Heuberger nicht Sportdirektor, sondern in seinen alten Beruf als Diplom-Verwaltungswirt zurückkehre. Für seine Tätigkeit als Bundestrainer der Junioren und der Männer war er freigestellt gewesen. „Ich habe früher im Umweltschutz gearbeitet, jetzt werde ich im Personalwesen anfangen“, sagte Heuberger.
Seine Absage an den DHB begründete er auch mit finanziellen Problemen des Verbandes. „Aber das Problem ist auch, dass der DHB gerade eine schwierige Zeit durchlebt, was die Finanzen angeht, weil auch ein neuer Bundestrainer verpflichtet werden musste“, sagte der frühere Nationalspieler. Sein bis Sommer dieses Jahres befristeter Vertrag war nach der sportlich verpassten Qualifikation für die WM 2015 in Katar nicht verlängert worden.
Seit 1. September ist der Isländer Dagur Sigurdsson neben seiner Tätigkeit als Trainer des DHB-Pokalsiegers Füchse Berlin auch Bundestrainer. Heuberger bestätigte, dass er dessen Co-Trainer werden sollte. „Mir wurde dieser Job angeboten, ich habe es mir überlegt, wir waren uns vom Grundsatz her auch einig. Dann kam aber offensichtlich ein Veto aus der Liga“, sagte Heuberger.