Handball HSG Krefeld setzt neue Maßstäbe

6000 Zuschauer werden am Samstag gegen Korschenbroich beim Handballfest in der Yayla-Arena erwartet .

Jörn Persson gehörte im Hinspiel zu den auffälligsten Spielern der HSG und erzielte zehn Tore.

Foto: samla.de

Seit einem Jahrzehnt gehört die HSG Krefeld Niederrhein zum Establishment in der 3. Handball-Bundesliga. Der Klub aus der Seidenstadt setzt seit der Gründung im Jahr 2013 Maßstäbe im Drittliga-Handball, wie nun mit dem dritten „Derby des Jahres“ gegen den TV Korschenbroich. Eine Top-Kulisse wartet am Samstag um 19.30 Uhr in der Yayla-Arena auf die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz. Mit mehr als 6000 Zuschauern zum Spiel sorgt der Klub bei der Drittligakonkurrenz für ungläubiges Staunen.

HSG siegte im Hinspiel mit 39:28, Persson und Schulz glänzten

Das Zuschauer-Potenzial scheint dabei kaum ausgeschöpft, zumal im Handball Verband Nordrhein an diesem Abend von der Regionalliga bis hinunter in die Kreise ein kompletter Spieltag ansteht. Viele interessierte Spielerinnen und Spieler aus den Vereinen rund um Krefeld können den Auftritt des Schmetz-Teams gegen den Nachbarn aus dem Rheinkreis allerhöchstens am Ergebnis-Ticker verfolgen. Mit einer Energie geladenen Vorstellung, viel Spielwitz und einem Endergebnis, das den vermeintlichen Klassenunterschied zum Aufsteiger und Ligakonkurrenten deutlich macht, könnte die HSG Werbung in eigener Sache betreiben. Denn schon am 5. April wartet das absolute Topspiel gegen den Drittliga-Zweiten TV Gelnhausen auf das Team um Kapitän Christopher Klasmann. Die gebuchte Zweitliga-Aufstiegsrunde könnte noch mehr Appetit auf großen Handball machen und vielleicht zwei Mal für eine ausverkaufte Glockenspitzhalle sorgen.

Zehn Spiele muss der ungeschlagene Tabellenführer der Süd-West-Staffel bis zum Saisonende noch bestehen, um die Spitzenposition zu behaupten oder auszubauen. Dass dies gegen den TV Korschenbroich schief gehen sollte, darf bezweifelt werden. Schon im Hinspiel verpasste die HSG dem Aufsteiger eine 28:39-Niederlage, Jörn Persson mit elf und Mike Schulz mit zehn Toren glänzten. Doch wie in weiteren fünf Spielen danach, wollte das 40. Tor auf Krefelder Seite nicht fallen. Trainer Mark Schmetz nimmt den Gegner nicht auf die leichte Schulter: „Das Spiel und den Gegner nehmen wir sehr ernst. Auch wenn wir der klare Favorit sind, verfügt Korschenbroich über einen starken Rückraum. Sie nehmen sich viele Eins-gegen-Eins-Aktionen und überzeugen auch mit Schlagwürfen. Um dem entgegenzuwirken, wollen wir den TVK maximal stressen, um immer wieder in Tempogegenstöße zu kommen und den Gästen den Zahn ziehen.“

Im Derby nur auf der Tribüne sitzen Spielmacher Tim Claasen, dessen Comeback näher rückt und Kreisläufer Lars Jagieniak. Die Schulterverletzung des Kreisläufers ist so schwerwiegend, dass ein weiterer Einsatz in dieser Saison ausgeschlossen wird. Sportchef Stefan Meler ist daher um Ersatz bemüht: „Ich schließe nicht aus, dass wir nach dem Derby noch einen neuen Spieler präsentieren werden.“ Allein im Saisonendspurt und in der Aufstiegsrunde auf Niklas Ingenpaß ganz allein am Kreis zu setzen, scheint dem Kader-Planer der HSG zu riskant. Das Transferfenster schließt jedenfalls am Samstag.

Korschenbroichs Trainer Frank Berblinger plagen im Kampf um den Klassenerhalt ganz andere Sorgen. Der Ex-Bundesligaprofi wird selbst im Falle des Abstiegs Trainer bleiben: „Wir sind froh, dass Krefeld vor Saisonbeginn auf uns zukam, sodass wir in den Genuss kommen, solch ein Handballevent mitzugestalten. Für die Jungs ist es ein besonderes Erlebnis, vor solch einer großen Kulisse spielen zu dürfen - für viele eine einmalige Geschichte. Ich bin sicher, dass auch wir als Verein von der Reichweite und Strahlkraft dieser Veranstaltung profitieren werden.“