HSG Krefeld Die Siebenmeter-Misere der HSG Krefeld

Anders als der nächste Gegner Bayer Dormagen vergibt das Team zu viele Würfe vom Punkt.

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Krefeld. Handball-Drittligist HSG Krefeld bittet heute um 19.30 Uhr zum Rheinderby gegen Bayer Dormagen. Doch die Gastgeber haben vor dem Duell gegen die Siebenmeter-Könige ein Problem mit den eigenen Strafwürfen.

Nach neun Spielen liegt die Quote der verwandelten Siebenmeter gerade einmal bei 65 Prozent. Ein Wert, der im Vergleich mit der Konkurrenz niedrig ausfällt. Zwar bekamen die Krefelder lediglich 34 Siebenmeter zugesprochen, verwandelten davon nur magere 22. Im direkten Vergleich liegt Dormagen vorne — bei der herausragenden Zahl von 54 Strafwürfen landeten 41 im Tor.

Damit kommt der Zweitliga-Absteiger bei den verwandelten Siebenmetern nahe an die 80 Prozentmarke. Ebenso wie drei weitere Teams. Ob Tabellenführer Hagen, der TV Korschenbroich als Zehnter oder der Drittletzte, die SG Ratingen: Alle drei Mannschaften verwandeln ebenfalls um die 80 Prozent ihrer Strafwürfe. Kein Zufall also.

Trainer Olaf Mast hat für die HSG-Schwäche keine Erklärung: „Das Ding muss halt in den Kasten. Wie, ist mir eigentlich egal. Wir üben das oft genug im Training. Ich habe keine Erklärung. Vielleicht wollen es die Jungs einfach zu gut machen.“

Die Siebenmeter-Schwäche kostete bisher auf jeden Fall zwei Punkte. Gegen Minden wurden von sieben Strafwürfen nur vier verwandelt, es reichte nur zu einem Remis. Ebenso beim Spiel gegen den aktuellen Tabellenletzten Langenfeld. Von vier Siebenmeter traf Dario Polman drei Mal vom Strafpunkt, Thomas Plhak verwarf — am Ende reichte es wieder nur zu einer Punkteteilung.

Auch bei der 25:28-Heimniederlage gegen Lemgo weist die Statistik fünf Strafwürfe auf, doch nur drei führten zum Erfolg.

Insgesamt gingen für die HSG Krefeld schon fünf Spieler zum Strafwurf-Punkt. Thomas Phlak warf 13 Mal, traf davon acht Mal, Dario Polman 13/9, David Breuer 2/1, Hannes Hombrink 3/1. Einzig Kreisläufer Marcel Görden weist eine 100-Prozent-Quote auf. Drei Versuche, drei Tore. Warum Görden damit nicht erster Siebenmeterwerfer wird, erklärt Mast so: „Marcel holt für uns die meisten Siebenmeter heraus. Oft genug mit hohem körperlichen Einsatz und großem Kraftaufwand. Zudem gilt ja die Sportweisheit, nach der der Gefoulte nicht selbst werfen soll.“

Nevenstärke ist gegen Dormagen also gefragt, die hohe Siebenmeter-Quote zeigt allerdings, mit welcher Klasse die Dormagener den Erfolg suchen.