Handball HSG — die Gründe für den Herbsttitel

Handball-Drittligist überzeugt als Team — mit bester Abwehr, Top-Torhütern und Spielmacher-Duo.

Handball: HSG — die Gründe für den Herbsttitel
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Krefeld. 13 Siege, 26:4-Punkte — Handball-Drittligist HSG Krefeld ist Herbstmeister, punktgleich mit Konkurrent VfL Fredenbeck mit der besseren Tordifferenz von zwölf Treffern. Am Samstag treffen beide Teams zum Auftakt der Rückrunde in der Halle Königshof (19.30 Uhr) aufeinander. Seit dem neunten Spieltag, dem 28:20-Sieg in Minden, steht die HSG mit einer Unterbrechung an der Tabellenspitze. Doch HSG-Trainer Olaf Mast wiederholt gebetsmühlenartig: „Unsere Leistung wird als zu selbstverständlich angesehen. Wir haben im Training dafür verdammt viel investiert und bewegen uns mit nur zehn Feldspielern am Limit, was Fitness und körperliche Belastung angeht.“ Die Hinrunden-Bilanz der HSG Krefeld:

Obwohl Abwehrchef Stephan Pletz nur acht Spiele mitgemacht hat, stellt die HSG mit 360 Gegentoren die beste Defensive. 24 Gegentore pro Spiel sind die absolute Topmarke, die in der 3. Liga lediglich vom Ostliga-Tabellenführer TV Hüttenberg (316) unterboten wird. Maik Schneider, Michael Heimansfeld, Tim Gentges, Thomas Pannen und Gerrit Kuhfuß sind die verlässlichen Größen in der Abwehr. Marcel Görden spielt als vorgezogener Abwehrmann sehr solide. Die verletzten Pletz und Pagalies steigen diese Woche wieder ins Training ein.

Das erst 23-jährige Talent Philipp Ruch und der sechs Jahre ältere Stefan Nippes sind das beste Torhüterduo der Liga. Trotz der Konkurrenz um den Stammplatz im HSG-Tor unterstützen sich die beiden vorbildlich. Ruch sagt: „Es ist toll, wie Stefan mit seiner Erfahrung mir weiter hilft. Ich bin im Moment die Nummer Eins, doch das muss ich jede Woche neu unter Beweis stellen. Konkurrent Nippes sagt: „Ich fühle mich in meiner Rolle bei der HSG pudelwohl.“ Seinen Wert unterstrich der Ex-Zweitligaprofi am Sonntag beim Spiel in Schalksmühle, als er für Ruch eingewechselt wurde und in der zweiten Hälfte die letzten 19 Minuten kein einziges Tor kassierte — rekordverdächtig.

Über einen klassischen Top-Torjäger verfügt das HSG-Team nicht. Stephan Pletz war vor seiner Verletzung auf einem guten Weg, doch beim Tabellenführer spielen etliche Spieler mit Torinstinkt. Vor allem die Linkshänder sorgen für gute Werte, dazu kommt noch Kreisläufer Marcel Görden. Doch Thomas Phlak als bester HSG-Spieler rangiert ligaweit mit 66 Toren nur auf Rang 22. Erster ist Benjamin Richter (Longericher SC) mit 116 Toren vor dem Fredenbecker Außen Jürgen Steinscherer mit 109 Treffern. Schon mehrfach sorgte Routinier David Breuer, der Mann mit den eisernen Nerven, für die Entscheidung.

Kapitän Thomas Pannen und Tim Gentges sind die Motoren im Spiel. Trainer Olaf Mast weiß um die immense Erfahrung seines Kapitäns, als auch um die impulsive Spielart von Gentges, der mit seinen wuchtigen und unnachahmlichen Unterarmwürfen glänzt. Gentges wurde beim Auswärtsspiel in Volmetal von einem Gästefan gelobt: „Es gibt einfach keinen besseren Spielmacher. Ich bin immer wieder fasziniert von seiner Spielweise“. Kapitän Thomas Pannen interpretiert mit 31 Jahren seine Rolle wirkungsvoll und ruhig. Er ist der Teamplayer, sein Wort in der Mannschaft hat nachhaltig Gewicht.