Spiel in Aue HSG-Handballer klammern sich an dünnen Strohhalm

Die 24:37-Heimpleite gegen Lübbecke hat Spuren hinterlassen – nun geht es in das Erzgebirge nach Aue.

Von HSG-Kreisläufer Josip Cutura, hier im Hinspiel, hängt beim Spiel gegen EHV Aue viel ab.

Foto: Samla

Es ist der oft zitierte letzte, dünne Strohhalm, an den sich die Handballer der HSG Krefeld vor dem Karnevals-Spieltag in der 2. Handball Bundesliga am Sonntag, 23. Februar, um 17 Uhr beim EHV Aue klammern. Nach 13 Spielen ohne Erfolg, geht es kaum noch um den Klassenerhalt. Vielmehr geht es darum sich als ebenbürtiger Gegner zu präsentieren. Es gilt für die Mannschaft von Trainer Felix Linden sich eben ohne Punkte auf dem Konto Woche für Woche neu zu motivieren. Immer wieder nach dem Lichtblick zu suchen, um endlich einmal einen Erfolg feiern zu können.

Doch die vergangenen Trainingstage wurden noch einmal anspruchsvoller. Sie standen unter dem Eindruck der bitteren 24:37-Heimpleite gegen den TuS N-Lübbecke und der bis dahin höchsten Niederlage seit dem Aufstieg im Mai letzten Jahres. Hinzu kam eine Leistung, die nur eine gute Viertelstunde Zweitligaformat bot. Dennoch lautet das Mannschafts-Credo weiterhin, endlich den ersten Auswärtspunkt holen zu wollen und die zuletzt wenigen positiven Aspekte für das nächste Zweitligaspiel zu konservieren.

Unglückliche 29:30-Niederlage
im Hinspiel

So hat Trainer Felix Linden in dieser Woche erst einmal das Video von der höchst unglücklichen 29:30-Niederlage im September hervorgekramt. Allein die Wurfquote im Angriff hätte locker für einen Sieg reichen müssen. Doch 17 Gegentore, bei nur 12 Toren im Angriff, in der ersten Hälfte waren damals doch zu viel des Guten. Sie ließen nur noch eine enorm spannende Aufholjagd nach dem Seitenwechsel und den daraus resultierenden 29:29-Ausgleich durch Karl Roosna 24 Sekunden vor dem Schlusspfiff zu. Doch statt die Gäste mit aller Macht darin zu hindern, noch einmal auf das Tor werfen zu lassen, konnte Aues Torjäger Adrian Kammlodt ungehindert zum Siegtreffer Anlauf nehmen. Mittlerweile gehört der 24-Jährige mit 105 Toren zu den zehn besten Torjägern der 2. Liga.

Doch damals hatte die HSG-Abwehr den halblinken Angreifer nicht auf der Rechnung. Routinier und Spielmacher Simon Ciupinski, hat aus seiner Zweitligazeit in Hagen unangenehme Erinnerungen an den Gegner: „Wir stehen vor einer ganz schweren Auswärtsprüfung. Aue ist enorm heimstark, das Publikum steht wie eine Wand hinter der Mannschaft, es herrscht eine richtig aufgepeitschte Stimmung.“ Das in Aue dennoch etwas möglich ist, stellte der TuS Ferndorf mit einem 32:31-Erfolg und einer starken ersten Hälfte mit einer 20:14-Führung unter Beweis. Im Hinspiel sorgten zehn Tore von Ex-Spieler Toni Sario für ein Spiel auf Augenhöhe.

Wenn die Krefelder, allerdings wie in Rimpar eine verbesserte Abwehrleistung und ein diszipliniertes Angriffsspiel aufziehen, dürften gleich wieder Hoffnungen aufkeimen. Viel hängt dann von Kreisläufer Josip Cutura ab. Der 25-jährige Familienvater zeigte sich zuletzt stark verbessert. Gemeinsam mit Jonas Vonnahme bildete der Kroate den Innenverbund der Abwehr. Während Abwehrchef Damian Janus langfristig ausfällt, steht Linksaußen Dorian Wöstmann nach seiner Kopfverletzung aus dem Spiel in Emsdetten wieder im Kader.

Ob die akribische Vorbereitung ausreicht, damit die Krefelder dem erfahrenen Zweitligisten wieder das Leben schwer machen können, wird sich nach einer strapaziösen Busfahrt herausstellen. Die wiederum startet am frühen Sonntagmorgen um 6.30 Uhr und findet gleich nach dem Schlusspfiff, gestärkt mit einer Pizza oder Salat am Bus, ihre Fortsetzung. Die Rückkehr ist für Montag gegen 5 Uhr in der Frühe geplant.