Niederlage HSG weiter sieglos: Arnar Gunnarsson zieht alle Register
Auch nach der siebten Niederlage in Folge gibt der Trainer der HSG Krefeld die Hoffnung nicht auf.
Beim Pressegespräch in der Ferndorfer Sporthalle Stählerwiese hatte Trainer Arnar Gunnarsson vom Handball-Zweitligisten HSG Krefeld schnell die Lacher auf seiner Seite. Denn auf die Frage, wie es denn nun mit dem sieglosen Tabellenschlusslicht weitergehe, antwortete Gunnarsson knapp: „Ich glaube, die ersten Punkte für uns gibt es am nächsten Freitagabend.“ So recht wollten die Fans dem 41-jährigen Trainer die Aussage nach der gerade frisch erlebten siebten Niederlage (23:28) nicht abkaufen. Aber mehr hatte der eher verschlossen und sehr trocken wirkende Isländer nicht zu sagen.
Erst später, vor der Abfahrt, analysierte Gunnarsson ausführlicher: „Wir haben in der ersten Hälfte viele einfache Fehler gemacht. Und wir brauchen mehr Qualität in den Würfen. Das fehlt uns.“ Gunnarsson hatte in Ferndorf das gesamte Repertoire ausgepackt. Die offensive 5:1-Abwehrvariante gegen die defensivere 6:0 eingetauscht, war vielleicht zu spät wieder zur 5:1-Deckung zurückgekehrt. Alle 16 einsetzbaren Spieler hatte Gunnarsson eingewechselt, immer wieder an den Stellschrauben gedreht.
Wer einen Fehler machte, saß sofort auf der Bank. Ob der Spanier Toni Sario, der Este Karl Roosna, selbst Torhüter Norman Toth wich für Frederik Stammer. Und im Rückraum wagte Henrik Schiffmann als Gegenstück zu Kevin Christopher Brüren erste Schritte auf dem Zweitliga-Parkett. Die Regie führte Simon Ciupinski, der aber kaum das Tor traf und nur vier Minuten verschnaufen durfte, als er gleich zwei Zeitstrafen sah. Ansonsten schmorte Tim Gentges auf der Bank.
Nach einem guten Ablauf sah das erste Überzahlspiel der Krefelder aus. Zwei Kreisläufer verdichteten die Abwehr zur Mitte, dann wurde Mike Schulz auf der rechten Außenposition angespielt und verkürzte auf 4:5. Doch später, als die Schwarz-Gelben in einer 6:4-Überzahl eiskalt ihre Überlegenheit ausspielen mussten, ging gar nichts. Entweder der Ball flog neben das Tor oder ins Außennetz. Erst danach zog Gunnarsson die Grüne Karte für ein Timeout. Zu spät, denn nun lag sein Team schon sieben Tore hinten. „Wir waren in dieser Aktion viel zu passiv, wie gelähmt“, analysierte Gunnarsson.