Handball HSG überzeugt nach der Pause

Gummersbach · Der Drittligist feiert den dritten Sieg in Serie – jetzt steht das Topspiel gegen die Bergischen Panther an

Lars Jageniak steuerte sechs Tore zum Sieg der HSG in Gummersbach bei.

Foto: Mathias M. Lehmann

Die HSG Krefeld Niederrhein bleibt nach einem 32:26 (11:15)-Erfolg beim VfL Gummersbach II mit 6:0 Punkten in der Erfolgsspur. Doch nur eine starke Leistung in der zweiten Hälfte gibt Anlass, dass die Krefelder im folgenden Spitzenspiel der 3. Handball-Bundesliga gegen die ebenfalls weiter ungeschlagenen Bergischen Panther am Samstag, 25. September, um 19 Uhr in der Enni-Arena in Moers erneut die Nasen vorn haben werden. Drittligaunwürdig jedenfalls bleibt nach wie vor die durch einen großen weißen Vorhang auf ein Drittel verkleinerte Hallenfläche in der schmucken Schwalbe-Arena in Gummersbach.

HSG-Kreisläufer Lars Jageniak schüttelte ungläubig den Kopf: „Hier herrschte ein Atmosphäre wie bei einem Trainingsspiel. Nur ein paar Zuschauer auf der Tribüne, es kommt kaum Stimmung auf, und wir haben ganz schlecht ins das Spiel hineingefunden.“ Sinnbildlich für ein zerfahrenes Spiel war die kleinliche und unsichere Schiedsrichterleistung der Brüder Daniel und Sebastian Halbach aus Remscheid. Das 26 und 23 Jahre alte Gespann aus dem Perspektivkader des DHB verhängte auf beiden Seiten zehn Zeitstrafen, eine umstrittene Rote Karte gegen HSG-Kreisläufer Antonio Juric nach einem Rempler gegen den Gummersbacher Keeper sowie 15 Siebenmeter. Das Duo entzog dem Match einfach den Spielfluss.

Fehler lassen Trainer
Maik Pallach verzweifeln

Doch in der ersten Hälfte kassierten die Gäste zunächst die Quittung für eine ungenügende Leistung. 19 Fehlwürfe und technische Fehler im Angriff ließen Trainer Maik Pallach an der Seitenlinie regelrecht verzweifeln.

Der 40-Jährige hatte beim Anpfiff Torhüter Lasse Hasenforther gegen seinen Ex-Klub den Vortritt vor Sven Bartmann gelassen. Der erst 25-jährige Keeper hielt sein Team mit acht Paraden bis zum Seitenwechsel wenigstens im Spiel.

Die mit sechs Spielern aus dem Zweitliga-Kader angetretenen Gastgeber dagegen stellten mit ihrer offensiven Deckung den Favoriten vor Probleme, der stotternde HSG-Angriff erzielte in der ersten Viertelstunde nur vier Tore. Doch nach dem Seitenwechsel drehte sich das Geschehen: Pallach beorderte Bartmann ins Tor, der gleich zwei Siebenmeter parierte, und seine Vorderleute egalisierten den Halbzeit-Rückstand innerhalb von nur sieben Minuten nach einem verwandelten Siebenmeter von Kevin Christopher Brüren zunächst zum 15:15, dann zum 17:17.

Danach bekam die HSG das Spiel mehr und mehr in den Griff, wobei Kreisläufer Lars Jageniak und Spielmacher Merten Krings Akzente setzten. Bei den erst in der Nacht um 2 Uhr vom Zweitligaspiel in Eisenach zurückgehrten Gummersbacher Spielern machte sich der Kräfteverschleiß deutlich bemerkbar. HSG-Kapitän Krings war nicht zufrieden: „Die erste Hälfte sollten wir schnell vergessen, so dürfen wir nicht auftreten. Wir müssen mehr Konstanz in unsere Leistung bringen, aber wir spielen halt noch nicht so lange zusammen. Es entstehen immer wieder Flüchtigkeitsfehler und Ungenauigkeiten. Zudem hat Gummersbach sehr gut ausgebildete Spieler auf dem Platz, die mit Struktur und Konzept spielen. Diese Mannschaft darf niemand auf die leichte Schulter nehmen. Und wir können uns nicht darauf verlassen, noch einmal eine zweite Hälfte mit 21:11 zu gewinnen.“