HSG Krefeld Rommelfanger: Routinier im Lernmodus

Für HSG-Zugang Rommelfanger steht das Einstudieren der Spielzüge und Varianten an erster Stelle.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Enttäuscht saß Christian Rommelfanger nach der 27:28-Pleite der HSG Krefeld gegen Bayer Dormagen auf der Tribüne der Königshofer Sporthalle. Der 33-Jährige, erst in der vergangenen Woche verpflichtet, konnte seiner neuen Mannschaft noch nicht helfen. Mehr als zu einem Kurzeinsatz reichte es nicht: „Das Ergebnis ist enttäuschend, die Jungs haben hart gekämpft. Doch die Verletzungsprobleme schlagen durch. Es gibt zu wenige Ergänzungsspieler, dann sinkt die Konzentration, und wir produzieren acht bis neun Abspielfehler.“

Rommelfanger kennt die zweite wie dritte Liga wie seine Westentasche, begann seine Karriere mit David Breuer und dessen Bruder Simon in seiner Heimatstadt Aachen, beim späteren Drittligisten Burtscheider TB. Rommelfanger: „Mit David Breuer verstehe ich mich blind, habe mit ihm ja lange Jahre zusammengespielt.“ Und doch ist bei der HSG einiges anders. Er habe vom Trainer das „playbook“ erhalten. Rommelfanger: „Da sind viele Spielzüge mit 25 Variationen aufgeschrieben. Immer wieder neue Laufwege, die muss ich erst alle lernen. Doch ich bin optimistisch, nächste Woche sieht es schon besser aus.“ Der 33-Jährige sieht sich nicht als Retter. „Gegen Dormagen war zu sehen, wie wichtig die Routine von David Breuer für das HSG-Spiel ist. Ähnlich sehe ich meine Rolle. Ich will die Mannschaft unterstützen und meine Mitspieler durch meinen Einsatz entlasten.“

Wie das gelingen kann, deutete sich kurz vor dem Halbzeitpfiff an. Da setzten Breuer und Rommelfanger nach kurzer Absprache den Niederländer Dario Polman mustergültig in Szene, dem der 15:15-Ausgleich gelang. Bis Weihnachten soll Rommelfanger immer weiter ins Team integriert werden. Dann wollen sich Trainer Mast und der in Düsseldorf lebende Finanzverwalter wieder zusammensetzen: „Meine Kinder sind ein und dreieinhalb Jahre alt, meine Frau arbeitet als Ärztin, da gilt es, ihre Arbeitspläne mit meinen beruflichen Terminen abzustimmen.“

Rommelfanger könnte dann die halblinke Angriffsposition weiter ersetzen. Denn mit Stephan Pletz, den es beruflich mittlerweile nach Frankfurt zog, rechnet bei der HSG niemand mehr. Und hinter dem Comeback von Michael Heimansfeld stehen etliche Fragezeichen.

HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz sagt zur angespannten Personalsituation: „Christian wird und kann uns mit seiner Routine helfen. Doch wir werden Lehren aus der Situation ziehen. Wir haben mit fünf Spielern bereits Verträge abgeschlossen und werden diese in Kürze vorstellen. Der Kader muss für die nächste Spielzeit vergrößert werden.“

Ob Rommelfanger dann noch eine Rolle bei der HSG Krefeld spielt, wird sich zeigen.