Handball Westdeutsche Meisterschaften: Leichter Vorteil für die HSG
Wer wird westdeutscher Handball-Meister? Die WZ hat die beiden Anwärter aus Krefeld und Fredenbeck unter die Lupe genommen.
Krefeld. Der Zweikampf um die Meisterschaft in der 3. Liga zwischen der HSG Krefeld und dem VfL Fredenbeck ist voll entbrannt. Nach der Niederlage der Fredenbecker in Varel sind die Handballer aus der Seidenstadt mit einem Punkt Vorsprung Spitzenreiter. Jetzt soll der Titel des Westdeutschen Meisters erstmals nach Krefeld.
Wie es der Spielplan will, treffen der VfL Fredenbeck und die HSG Krefeld noch acht von zehn Mal auf den gleichen Gegner. In der Hinrunde gewann Krefeld davon gegen neun Konkurrenten, nur in Longerich verloren die Krefelder. Fredenbeck kassierte eine Niederlage gegen Ratingen, gab einen Punkt gegen Minden und Longerich ab. Bleiben zwei unterschiedliche Gegner für beide Kontrahenten übrig: Hier hat Krefeld mit Korschenbroich und Schalksmühle leichtere Aufgaben, als Fredenbeck mit Minden auswärts und Neuss zu Hause zu lösen.
Fazit: Krefeld hat leichte Vorteile — muss mit dem Rollenwechsel vom Jäger zum Gejagten klar kommen.
Ist eine starke Abwehr oder ein wurfgewaltiger Angriff der Garant zur Meisterschaft? HSG-Trainer Olaf Mast sagt: „Wo ich Trainer war, habe ich die beste Abwehr gestellt.“ Mit nur 492 Gegentoren, einem Durchschnitt von 24,6 Toren pro Spiel, ist Krefeld die absolute Nummer eins. Fredenbeck kassierte schon 40 Tore mehr. Im Angriff trennen beide nur zwölf Tore. Fredenbeck traf 589 Mal, die HSG kommt auf 577 Tore. Auffallend ist die Diskrepanz bei den Torschützen: Die VfL-Akteure Steinscherer (148) und Kratzenberg (107) weisen mit 255 Toren ein überragendes Ergebnis auf. Bei Krefeld führen Thomas Plhak (89) und Maik Schneider (80).
Fazit: Bleibt das Torjäger-Duo verletzungsfrei, liegt der Vorteil bei Fredenbeck.
Fredenbeck lagen die Teams vom Niederrhein besonders gut: Die beiden höchsten Saisonsiege feierte der VfL ausgerechnet im ersten Spiel gegen Krefeld (29:20) und gegen Korschenbroich (28:19). Die HSG gewann drei Mal mit zehn Toren: 36:26 gegen Habenhausen, 33:23 gegen Lemgo und 34:24 gegen Varel. Krefeld hat im neuen Jahr noch kein Spiel verloren. Fredenbeck kassierte in den letzten vier Spielen schon zwei Niederlagen, hat 15 Mal gewonnen, Krefeld weist 16 Siege auf.
Fazit: Krefeld hat im Moment einen kleinen psychologischen Vorteil.