Handball-Bundesliga Löwen, Kiel oder Flensburg: Titelkampf verspricht Spannung

Frankfurt/Main (dpa) - Gibt es den Titel-Hattrick für die Rhein-Neckar Löwen, erlebt Rekordchampion THW Kiel nach zwei mageren Jahren eine Meister-Renaissance oder holt die SG Flensburg-Handewitt nach 2004 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Pott?

Foto: dpa

Frankfurt/Main (dpa) - Gibt es den Titel-Hattrick für die Rhein-Neckar Löwen, erlebt Rekordchampion THW Kiel nach zwei mageren Jahren eine Meister-Renaissance oder holt die SG Flensburg-Handewitt nach 2004 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Pott?

Geht es nach den 18 Trainern der Handball-Bundesliga, macht das Top-Trio die Meisterschaft unter sich aus. In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur tippten fünf Trainer auf Kiel, ein Quartett sieht die Löwen vorn und Lemgos Coach Florian Kehrmann traut Flensburg den Titelcoup zu. Die anderen acht Verantwortlichen nannten alle drei Vereine als Favoriten, wollten sich aber nicht festlegen.

Ähnlich geht es dem Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Frank Bohmann. „Es gehen viele, viele Mannschaften mit breiter Brust in die Saison. Ich glaube, wir kriegen den spannendsten Wettbewerb seit Jahren“, erklärte er vor dem Auftakt an diesem Donnerstag. Bohmann hat auch die Füchse Berlin, den SC Magdeburg und die mit drei Europameistern verstärkte MT Melsungen auf dem Zettel: „Sie rücken immer näher an die Spitze heran und werden die großen Drei ärgern wollen.“

Mit dieser Prophezeiung steht er nicht alleine da. Auch die Meistertrainer Alfred Gislason (Kiel) und Nicolaj Jacobsen (Rhein-Neckar Löwen), die sich mit ihren Teams im Supercup schon vor der Saisoneröffnung um den ersten Titel duellieren, trauen dem Verfolgertrio einiges zu. „Ich erwarte eine engere Spitzengruppe als zuletzt“, sagte Jacobsen. „Kiel, Flensburg und wir sind sicher die Favoriten. Aber ich sehe auch Berlin, Magdeburg und Melsungen mit Potenzial für den Titel.“

Melsungens Coach Michael Roth, der die Nationalspieler Finn Lemke, Julius Kühn und Tobias Reichmann nach Nordhessen lockte, weist die Rolle des Mitfavoriten jedoch zurück. „Die Top 3 sind noch nicht zu erreichen“, sagte der frühere Nationalspieler. Allerdings schränkte er ein: „Aber es kommt darauf an, wie sie durch die Champions League kommen und ob sie Verletzte zu beklagen haben.“

Für die Löwen spricht, dass sie ihren Meisterkader mit Ausnahme von Kim Ekdahl du Rietz, der seine Karriere beendete, zusammenhalten konnten. „Natürlich ist es unser Ziel, die Meisterschaft ein drittes Mal nacheinander zu holen. Wenn uns das gelingt, sagen wir nicht Nein“, erklärte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. „Aber es wird verdammt schwer.“

Denn vor allem Rekordmeister Kiel bläst zum Angriff, nachdem es in der Vorsaison nur zum dritten Platz gereicht hatte. Der personelle Umbruch beim Pokalsieger ist abgeschlossen, nun soll Trainer Gislason wieder Erfolge liefern. „Alfred will und muss Titel gewinnen. Das ist sein großes Ziel mit dieser neuen THW-Mannschaft“, sagte Manager Thorsten Storm.

In Ehrfurcht wird die Konkurrenz zwar nicht erstarren, doch der Respekt ist groß. Selbst Maik Machulla, der nach dem Abgang von Ljubomir Vranjes beim Nordrivalen Flensburg-Handewitt das sportliche Sagen hat, tippt auf die Kieler. Auch Frank Carstens (GWD Minden), Ben Matschke (Die Eulen Ludwigshafen), Aðalsteinn Eyjólfsson (TV Hüttenberg) und André Haber (SC DHfK Leipzig) sehen das Team von der Förde vorn. Nach Ansicht von THW-Coach Gislason kommt der heißeste Titelanwärter aber aus Mannheim: „Topfavorit sind die Rhein-Neckar Löwen.“