Rhein-Neckar Löwen besiegen HSV vor Weltrekord-Kulisse

Frankfurt/Main (dpa) - Die große Handball-Party endete mit dem erwarteten Weltrekord. Nach Jugendturnieren und einem Promispiel sahen 44 189 Besucher in der Commerzbank-Arena den Bundesliga-Sieg der Rhein-Neckar Löwen.

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Der Vorjahreszweite gewann beim „Tag des Handball“ in Frankfurt am Main gegen den HSV Hamburg 28:26 (17:8) und festigte mit 8:0 Punkten seine Tabellenführung. „Der Weltrekord ist ein schöner Begleiteffekt. Das Rundherum ist für mich viel wichtiger“, sagte Uwe Schwenker, Präsident des Ligaverbandes HBL.

Die bisherige Bestmarke stammte aus dem Mai 2011: 36 651 Besucher hatten im Bröndby-Stadion in Kopenhagen das dänische Meisterschaftsfinale zwischen AG Kopenhagen und BSV Bjerringbro-Silkeborg verfolgt. Deutscher Rekord waren 30 925 Zuschauer 2004 in der Arena auf Schalke beim Spiel TBV Lemgo gegen THW Kiel. „Hervorragend. Das ist der Hammer“, sagte Lars Christiansen.

Der Däne, der viele Jahre in der Bundesliga beim Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt gespielt hatte, lief beim Prominentenspiel auf und feierte im Team des ehemaligen Nationalspielers Stefan Kretzschmar einen 27:22 (10:11)-Erfolg gegen die Auswahl des TV-Moderators Frank Buschmann. Christiansen hatte als Zuschauer bereits die alte Bestmarke miterlebt. „Sowas geht nur in Dänemark und Deutschland. Das sind zwei Traditionsländer“, sagte er.

Beeindruckt von dem Handball-Spektakel war auch sein Teamkollege in der Promi-Partie, Christoph Metzelder. Der einstige Fußball-Nationalspieler, der nach seinem zweiten Spiel in Frankfurt spontan seine Handball-Karriere beendete, lobte das Ereignis. „Der Handball hat natürlich nicht die Startbedingungen des Fußballs. Deswegen muss man dort kreativer sein. Der heutige Tag, angefangen bei den Jugendturnieren über das Einlagespiel bis hin zum Bundesligaspiel, wo der Weltrekord geknackt wird, das sind Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen“, sagte der Fußball-Nachwuchstrainer des TuS Haltern und fügte an: „Ich fand das immer einen fantastischen Sport, den ich unheimlich gern gesehen habe. Ich wünsche mir, dass sich mehr dafür begeistern.“

Begonnen hatte der „Tag des Handballs“ am Vormittag mit vier Jugendturnieren und wurde begleitet von Volksfest-Atmosphäre rund ums Stadion. Die Finals fanden dann in der Arena statt, wo anschließend die Prominenten um die Comedians Oliver Pocher oder Paul Panzer sowie ehemalige Weltklasse-Handballer wie Daniel Stefan, Olafur Stefansson oder Magnus Wislander die Stimmung anheizten.

Nutzen konnten dies in erster Linie die Rhein-Neckar Löwen. Der Gastgeber hatte vor der riesigen Kulisse keine Anlaufschwierigkeiten und setzte die Hamburger von Beginn an unter Druck. Ab dem 5:3 (9.) enteilte der Vorjahreszweite unaufhaltsam und führte zur Pause mit 17:8. Die Hamburger, bei denen der Däne Hans Lindberg sein Comeback gab, stemmten sich zu Beginn der zweiten Hälfte gegen die drohende Niederlage. Der Champions-League-Sieger von 2013 verkürzte auch dank einer sich steigernden Abwehr bis auf 16:20 (42.). Doch die Löwen setzten sich wieder auf 27:21 (53.) ab und gewannen verdient.