Rückkehr: Omeyer will sich mit Cupsieg verabschieden
Berlin (dpa) - Wenn an diesem Wochenende das Final Four im EHF-Pokal gespielt wird, stehen zwei Torhüter besonders im Blickpunkt: Der deutsche Handball-Nationaltorwart Silvio Heinevetter und sein französisches Pendant Thierry Omeyer.
Heinevetter möchte mit Ausrichter Füchse Berlin den ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte gewinnen, Omeyer seinen Verein Montpellier Agglomeration HB mit einem Triumph verlassen. Der Welthandballer des Jahres 2008 und vierfache Champions-League-Sieger wechselt nach der Saison zu Paris St. Germain. „Ich würde mich natürlich gerne mit dem EHF-Pokalsieg verabschieden. Noch ein Titel wäre super“, sagte der französische Superstar der Nachrichtenagentur dpa.
Für den 37-Jähriges ist es etwas besonderes, das Endrunden-Turnier am Samstag und Sonntag in der Berliner Max-Schmeling-Halle zu spielen. „Ich freue mich, zurück nach Deutschland zu kommen“, sagte Omeyer, „ich kenne die Stimmung hier, die gute Organisation, das ist alles sehr schön für mich.“ Sieben Jahre lang stand er im Tor des THW Kiel, gewann sechs deutsche Meisterschaften, sechs DHB-Pokale und dreimal die Champions League. „Deutschland ist ein Teil meines Lebens. Ich habe nur gute Erinnerungen. Mein Sohn ist hier geboren, und ich habe viele Erfolge gefeiert“, erklärte Omeyer.
Für den Keeper, der mit Montpellier 2003 den ersten und bislang letzten internationalen Wettbewerb gewann, ist nicht sein Favorit auf den Sieg, sondern es sind die gastgebenden Berliner. „Die Füchse sind auf allen Positionen gut besetzt und haben sehr gute Einzelspieler wie Bartlomiej Jaszka, Iker Romero, Konstantin Igropulo oder auch Silvio Heinevetter“, lobte Omeyer das Team, gegen das er erst am Sonntag im Finale oder im Spiel um Platz drei treffen könnte. Am Samstag (17.15 Uhr) wartet im Halbfinale HCM Constanta aus Rumänien.
Heinevetter hat den EHF-Pokal bereits einmal mit seinem früheren Verein, dem SC Magdeburg, im Jahr 2007 gewonnen. Von einem Duell mit Omeyer will „Heine“ nichts wissen. „Thierry Omeyer kann von mir aus brillant halten und die Auszeichnung des besten Turnier-Torhüters erhalten. Wenn wir den Titel gewinnen, ist mir das egal“, meinte der 29-Jährige. „Ich mache mir keine Gedanken über Omeyer, Montpellier oder Constanta - das einzige was für mich zählt, ist unser Halbfinale gegen Pick Szeged.“
Der ungarische Vizemeister kommt mit Juan Carlos Pastor, dem spanischen Weltmeistertrainer von 2005. „Für uns ist das Spiel gegen die Füchse bereits ein Finale“, meinte der Spanier, „wir müssen alles geben, was wir haben.“ Szeged muss den verletzungsbedingten Ausfall seines vielleicht wichtigsten Spielers verkraften: Jonas Källmann. „Dass er fehlt, ist bitter. Er hält das Team in Verteidigung und Angriff zusammen“, meinte Pastor.
Der Coach hofft auf die Unterstützung seiner zahlreichen Fans - trotz der rund 1000 Kilometern nach Berlin. Allerdings ist das Ticket-Kontingent für die Gästefans bei weitem nicht ausgeschöpft. Das liegt nicht daran, dass die Anhänger ihre Teams im Stich lassen, sondern an den fehlenden Übernachtungs-Möglichkeiten in der Hauptstadt. Wegen des parallel stattfindenden DFB-Pokalfinales und anderer Veranstaltungen gab es in Berlin für dieses Wochenende kaum noch freie Hotelzimmer.