Sohn und Vater Carlén im Doppel zum HSV
Hamburg (dpa) - Der Schwede Per Carlén folgt seinem Sohn Oscar nach Hamburg und wird wie erwartet in der nächsten Saison Trainer des Handball-Bundesligisten HSV. Darüber informierte der Verein. Carlén senior erhält vom 1. Juli an einen Dreijahresvertrag.
Sein bei der SG Flensburg-Handewitt spielender Filius hatte bereits im Dezember vergangenen Jahres seinen Wechsel an die Elbe bekanntgegeben. „Das ist eine super Aufgabe“, sagte der 50-Jährige.
Carlén soll Martin Schwalb ersetzen, der fortan vom Trainerposten auf den Stuhl des Geschäftsführers wechselt. Von Dezember 2008 bis November 2010 war Carlén Trainer der SG Flensburg-Handewitt. Unter seiner Führung erreichte das Team in der vergangenen Saison die Champions League. Die Schleswig-Holsteiner trennten sich jedoch während der aktuellen Spielzeit von ihrem Coach, weil dieser sich nicht zu seiner Trainer-Zukunft äußern wollte, und setzten Sportdirektor Ljubomir Vranjes als Coach ein.
„Das ist ein großer Tag für mich, eine große Ehre“, sagte Carlen. Er lobte das sportliche Konzept der Hanseaten, einschließlich der Nachwuchsarbeit und will nur kleinere Änderungen am Spielsystem des HSV vornehmen. „Das ist keine neue Philosophie“, meinte der frühere Nationalspieler. Auf jeden Fall wolle er „immer Titel gewinnen“. Präsident Andreas Rudolph bekannte, mit keinem anderen Trainer verhandelt zu haben. „Per war immer unser Wunschkandidat.“ Weil der Vertrag erst im Januar unterschrieben worden sei, habe man bislang ein Versteckspiel betrieben.
Carlén muss zunächst jedoch auf seinen Sohn Oscar verzichten. Der 22-Jährige verletzte sich am Mittwoch im Bundesliga-Spiel der Flensburger gegen Hannover-Burgdorf schwer. Der schwedische Nationalspieler erlitt einen Kreuzband- und Menikusriss im rechten Knie und muss mit einer sechs- bis achtmonatigen Pause rechnen. „Er will im September in die Arena laufen. Das ist sein Ziel“, sagte Vater Carlén, der die Zeit bis Juli nutzen will, um „mehr Deutsch zu lernen“.