THW besiegt im Top-Spiel Füchse mit 33:29

Leipzig (dpa) - Da halfen auch der anfeuernde Regierende Bürgermeister und die Rekordkulisse nicht: Die Füchse Berlin waren dem wie entfesselt aufspielenden deutschen Handball-Meister THW Kiel nicht gewachsen.

Unter den Augen von Klaus Wowereit und Bundestrainer Martin Heuberger verloren die Berliner am Sonntag das Top-Duell der Handball-Bundesliga gegen den Rekordmeister mit 29:33 (12:18).

Die erstmals 10 000 Zuschauer in der Schmeling-Halle sahen eine meisterliche Vorstellung des Titelverteidigers, in der die Berliner Kiels Star-Rückraum um den ehemaligen Welthandballer Filip Jicha nicht stoppen konnten. Die meisten Tore für den in allen Belangen überlegenen Tabellenzweiten erzielte Marko Vujin (11/2 Siebenmeter). Bartlomiej Jaszka (6) und Konstantin Igropulo (6/2) trafen am häufigsten für die Gastgeber, die trotz der dritten Saisonpleite auf dem dritten Tabellenplatz stehen.

Kiel festigte damit Rang zwei hinter der SG Flensburg-Handewitt, die sich locker und leicht gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger ThSV Eisenach mit 43:24 (24:11) aus der Affäre zog.

Der Tabellenführer konnte seine Spitzenposition mit dem Sieg untermauern. Bester Werfer der Gastgeber war Nationalspieler Holger Glandorf mit neun Toren. Für Eisenach waren Dener Jaanimaa und Faruk Vrazalic (je 7) am erfolgreichsten.

Die Mannschaft von SG-Trainer Ljubomir Vranjes hatte der einseitigen Partie von Beginn an ihren Stempel aufgedrückt. Die Gäste aus Thüringen waren gegen den Spielwitz und das Tempo der Flensburger chancenlos. So war die Partie schon beim Seitenwechsel entschieden. In der zweiten Halbzeit schalteten die Gastgeber im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang herunter. Spielmacher Jim Gottfridsson erzielte in der 56. Minute den 40. Treffer für die Norddeutschen.

Von der unmittelbar vor der Partie verkündeten Vertragsverlängerung mit Manager Bob Hanning bis 2018 hatten sich die Berliner zusätzlichen Schwung für das Spitzenspiel erhofft. Doch ein engagierter Auftakt war zu wenig. Ab dem 4:2 (5.) beherrschte Kiel das Geschehen und führte zur Pause mit 18:12. „Die Berliner müssen sich noch ein bisschen anstrengen“, sagte Wowereit im Interview mit dem Fernsehsender Sport1 in der Halbzeit. Doch alle Maßnahmen blieben wirkungslos. Beim 24:15 (39.) durch Torhüter Andreas Palicka hatte der Meister die Partie vorzeitig entschieden und die Spieler tanzten nach dem Abpfiff auf dem Parkett.