Torfrau Woltering: starker Rückhalt für Handballerinnen
Novi Sad (dpa) - Sie ist die Nummer eins im Tor der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Und die Beförderung durch den Bundestrainer zahlt Clara Woltering mit Leistung zurück. Die 30-Jährige wirft ihre ganze Erfahrung in die Waagschale, ist eine der Stützen in dem jungen Team.
„Ich will der Mannschaft helfen“, sagt die Keeperin. „Wenn die Spielerinnen von meiner Erfahrung profitieren können, dann freut mich das umso mehr.“ Bei der WM in Serbien hatte Woltering großen Anteil an den bisher vier Siegen in vier Spielen.
Bundestrainer Heine Jensen hat die schwere Aufgabe übernommen, die DHB-Auswahl 2016 zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und 2017 zur Weltmeisterschaft in Deutschland zu führen. Dabei soll ihm und der Mannschaft auch Clara Woltering helfen. 162 Länderspiele hat sie seit ihrem Debüt im Jahre 2003 bereits absolviert. Hinzu kommt, dass die gebürtige Münsterländerin seit 2011 ihr Geld im Ausland bei Buducnost Podgorica verdient. Mit dem Club gewann sie nicht nur nationale Meisterschaften und Pokale, sondern 2012 auch die Champions League.
„Sie hat in der Champions League ja nicht auf der Bank gesessen, sondern war maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Club gewann“, sagt Jensen. „Das bedeutet sehr viel.“ Logisch, dass der Däne in Diensten des Deutschen Handballbundes (DHB) auch für die Zukunft mit der zweitältesten Spielerin nach Anja Althaus (31) im WM-Kader plant. Natürlich sei Woltering auch für die Höhepunkte 2016 und 2017 ein Thema. „Wenn sie weiterhin auf diesem Niveau spielt, ist sie definitiv dabei“, sagt Jensen.
Bis dahin muss Clara Woltering, die einst in Coesfeld das Handballspielen lernte und ihre Fähigkeiten in Dortmund und Leverkusen vertiefte, ihre beruflichen Pläne wohl noch auf Eis legen. Als Agrar-Betriebswirtin möchte sie irgendwann nach dem Karriereende den elterlichen Bauernhof weiterführen. Diesen Spagat, das weiß sie, bekam sie schon zu Leverkusener Zeiten nur schwer hin. Seitdem sie im Ausland spielt, schon gar nicht. Deshalb gilt jetzt ihre volle Konzentration, gemeinsam mit Jana Krause ein richtig starkes Torwart-Duo bei dieser WM zu sein. Wobei Jensen sie klar auf die Nummer eins gesetzt hat. „Im Moment scheint das so zu sein“, sagt Woltering bescheiden. „Aber das ist mir eigentlich ziemlich egal, wer im Tor steht. Hauptsache diejenige, die gefordert ist, hält gut.“