Vorerst keine Regeländerung zum Zeitspiel im Handball

Doha (dpa) - Der Handball-Weltverband (IHF) plant vorerst keine Regeländerung zum Zeitspiel. Der Vorsitzende der IHF-Regelkommission, Manfred Prause, hat zurückhaltend auf die deutsche Debatte um eine „Shotclock“ reagiert.

Einige Bundesliga-Trainer hatten zuletzt eine Reform der Zeitspielregel gefordert. Sie schlugen eine begrenzte Angriffszeit wie im Basketball vor, wo für einen Angriff 24 Sekunden Zeit ist. Ein solche Regel soll die Sportart fairer machen. Derzeit liegt es im Ermessensspielraum der Referees, wann sie passives Spiel anzeigen und den Angriff eines Teams beenden.

„Es gibt in diesem Jahr keine Regeländerungen, die Regeln sind gut, wenn sie von den Schiedsrichtern richtig ausgelegt werden“, erklärte Prause am Rande des IHF-Kongresses in Doha auf Anfrage des Magazins „Handball Time“. „Handball darf nicht verkommen zu einem Hin und Her. Wir können nicht einfach eine Regel aus dem Basketball übernehmen.“ Eine Regeländerung kann nur durch die IHF vorgenommen werden.

Prause kündigte an, seine Kommission werde in den nächsten Wochen alle Mitgliedsverbände anschreiben, um Vorschläge für Änderungen zu erbitten. „Wir müssen uns, bevor wir über Regeländerungen entscheiden, erst einen Überblick über die Praxis verschaffen. Bevor wir eine Shotclock einführen, müsste man das erst durch einen Test mit Spitzenmannschaften erproben“, sagte der 73-Jährige, der am Samstag für vier weitere Jahre in seinem Amt bestätigt wurde.