Sommer extrem Ironman, Halbmarathon, Zehnkampf - Enorme Hitze bringt Sportler an ihre Grenzen
Berlin · Extrembedingungen mit hohen Temperaturen bringen Athleten im ganzen Land an ihre Grenzen. Beim Ironman in Frankfurt kollabieren Sportler genauso wie beim Halbmarathon in Hamburg.
Extreme Hitze mit Temperaturen von teilweise fast 40 Grad hat bei mehreren Sportveranstaltungen in ganz Deutschland für Probleme gesorgt. Am Sonntag brach die beim Ironman in Frankfurt/Main klar führende Amerikanerin Sarah True 1000 Meter vor dem Ziel völlig entkräftet zusammen, beim Halbmarathon in Hamburg kollabierten mehrere Läufer und auch beim Leichtathletik-Meeting in Ratingen und den deutschen Straßenradmeisterschaft am Sachsenring brachten die Extrembedingungen die Athleten an ihre körperlichen Grenzen.
Während der ehemalige Weltmeister Jan Frodeno in der Gluthitze in Hessen den Titel bei der Ironman-EM holte und anschließend von einem „wirklich harter Kampf“ sprach, torkelte True am Ende des abschließenden Marathons nur noch. Die 37-Jährige nahm nicht einmal mehr die Verpflegungsstationen wahr, an denen sie kurz vor ihrem Zusammenbruch noch vorbeigelaufen war. Den Sieg sicherte sich so Skye Moench aus den USA, während True behandelt werden musste.
Medizinische Hilfe war auch bei 33 Grad in Hamburg nötig. „Wir haben uns schon vor drei Wochen auf Hitze vorbereitet und die Teilnehmer informiert und ihnen Tipps gegeben“, sagte Halbmarathon-Organisator Karsten Schölermann. „Wasser war nicht unser Problem. Es waren neben den sieben üblichen Wasserstellen fünf weitere Punkte eingerichtet worden.“ Allerdings gab es an den Wasserstellen Engpässe beim Nachfüllen der Becher. An einigen Stationen musste die Feuerwehr für Nachschub sorgen. Von 11 215 gemeldeten Läufern waren 8402 an den Start gegangen, von denen 8056 das Ziel erreichten.
In Ratingen lagen die Siebenkämpferinnen am Sonntagnachmittag nach dem letzten Lauf über 800 Meter völlig erschöpft auf dem Boden und kühlten sich mit Eis und Wasser. Auch die Radprofis um den neuen deutschen Meister Maximilian Schachmann lieferten sich auf dem Sachsenring bei mehr als 35 Grad eine wahre Hitzeschlacht. Dass nur 14 von 190 gemeldeten Fahrern das Ziel erreichten, lag aber an den besonderen Regeln des Wettkampfs, nicht an den Bedingungen.
Schon am Samstag hatten auch die deutschen Fußballerinnen bei der WM in Frankreich den Extrem-Sommer zu spüren bekommen. Beim Aus im Viertelfinale gegen Schweden (1:2) in Rennes hatte es Trinkpausen gegeben. In Österreich schwitzten die Formel-1-Piloten in Spielberg genau wie die Fußball-Bundesligisten, die am Wochenende teilweise schon in ihre Saisonvorbereitung starteten. Bei Aufsteiger 1. FC Union Berlin stand am ersten Tag im Kurztrainingslager in Bad Saarow am frühen Sonntagabend ein ruhiger Waldlauf auf dem Programm - genau das Richtige bei dieser Hitze.