Titel bei Kurzbahn-EM Köhler erfüllt sich großen Schwimm-Traum

Kopenhagen (dpa) - Ergriffen legte Sarah Köhler die Hand aufs Herz, die Goldmedaille baumelte um ihren Hals. Nach einem Jahr mit Höhen und Tiefen ließ sich die Freistilschwimmerin bei der Kurzbahn-EM in Kopenhagen als große Gewinnerin feiern.

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„Das ist ein Traum - Gold“, sagte die 23-Jährige nach ihre ersten EM-Medaille. „Die eigene Hymne zu hören, ist was besonders, vor allem beim ersten Mal.“ Die Frankfurterin verbesserte bei ihrem Coup über 800 Meter Freistil auch noch deutlich ihren deutschen Rekord auf 8:10,65 Minuten. „Mein Trainer hat alles richtig gemacht mit mir, auch wenn es im Sommer einen kleinen Rückschlag gab“, bilanzierte Köhler.

Der Rückschlag, das war die verpasste Qualifikation für die WM im Sommer. Nachdem sich die zwölfmalige deutsche Meisterin Köhler nicht beim Saisonhöhepunkt auf der Langbahn mit US-Superstar Katie Ledecky messen konnte, bereitete sie sich aber akribisch auf die Universiade vor. Drei Medaillen, darunter eine goldene Plakette, waren der Lohn, dazu knackte die Sportsoldatin dort zwei alte Rekorde. „Ich habe noch das Beste aus der Saison gemacht, was ich machen konnte“, sagte Köhler.

„Es zeigt, was sie für ein Profi ist, dass sie nicht mit einer Trotzeinstellung reingeht“, sagte Chefbundestrainer Henning Lambertz. „Sie hat bei der Universiade in Taipeh gezeigt, wie gut sie ist. Danach ist sie viele Weltcups auf hohem Niveau geschwommen“, lobte Lambertz die fleißige Athletin, die von Michael Spikermann trainiert wird. Erst vor wenigen Wochen demonstrierte sie noch einmal ihre starke Form, als sie über 1500 Meter den 35 Jahre alten deutschen Kurzbahn-Rekord von Petra Schneider verbesserte.

„Jetzt setzt sie mit dem deutschen Rekord über 800 Meter Kraul nochmal einen oben drauf. Das ist super, super stark“, hob Lambertz den Auftritt der Athletensprecherin hervor. „Das zeigt uns nur, wie professionell sie agiert und wie konzentriert sie an die Sachen rangeht.“

Der Erfolg soll Köhler für die kommenden zweieinhalb Jahre noch einmal extra Schwung bringen. „Für mich geht's um Olympia“, erklärte die Olympia-Teilnehmerin von Rio vor einigen Tagen im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Im Prinzip richtet sich alles auf das große Ziel Olympische Spiele in Tokio aus.“ Doch dieser Weg ist noch weit. Erstmal sollen nach den Titelkämpfen in Dänemark im kommenden Sommer EM-Erfolge auf der Langbahn her.