„Will für Bewerbung kämpfen“ Laschet hält an Olympia-Plänen für NRW fest

Düsseldorf · NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält trotz des Chaos um die Olympia-Bewerbung an den Plänen für die Rhein-Ruhr-Region fest. Das IOC will hingegen ausschließlich mit Brisbane verhandeln.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hält an den Olympia-Plänen für NRW fest.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält an den Olympia-Plänen für die Rhein-Ruhr-Region fest. „Ich will für diese Bewerbung weiter kämpfen“, sagte er am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde des Düsseldorfer Landtags. Laschet kritisierte die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), ausschließlich mit dem australischen Brisbane über die Ausrichtung der Spiele im Jahr 2032 zu verhandeln. „Nachhaltigkeit und Transparenz waren jedenfalls nicht die Hauptmotivation des IOC“, sagte der Ministerpräsident.

„Wir werden unser Angebot aufrecht erhalten“, versicherte Laschet. Der NRW-Regierungschef schließt auch eine Bewerbung um die Olympischen Spiele im Jahr 2036 nicht aus. Gerade 100 Jahre nach den Spielen von 1936 in Berlin wäre es ein Signal, „in die multikulturellste Region in ganz Europa“ zu gehen, sagte Laschet. Dagegen hatte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), Alfons Hörmann, betont, ihm fehlten „Vorstellungskraft und Fantasie, wie man Spiele 2036 umsetzen kann“. Es gebe aber auch viele Menschen im DOSB, die das anders bewerteten.

Unterdessen hatte sich die Spitze des Deutschen Olympischen Sportbunds mit einem beispiellosen Rundumschlag gegen die Rolle des Sündenbocks für die gescheiterten Träume von Olympia an Rhein und Ruhr 2032 gewehrt. „Dass der DOSB elegant in die Ecke des Buhmanns gestellt wird, sehen wir als nicht akzeptabel an“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Montag in einer Videoschalte.

In einer 90-minütigen Präsentation von Daten, Dokumenten und internen Protokollen versuchte der DOSB, diskreditierende Darstellungen und Schuldzuweisungen vom Internationalen Olympischen Komitee und der Initiative Rhein-Ruhr zu entkräften. Vorausgegangen war das sehr frühe IOC-Votum für das australische Brisbane als bevorzugter Bewerber für 2032. Die IOC-Erklärung, der DOSB hätte bestätigt, das deutsche Sommerspiele-Projekt nicht zu unterstützen und keinen weiteren Dialog zu wollen, bestritt Hörmann: „Das sind Falschaussagen.“ Es habe „keine formale Entscheidung des DOSB für oder gegen einen Eintritt“ in Verhandlungen mit dem IOC gegeben.

Das IOC wies diese Kritik zurück und bekräftigte, dass der DOSB trotz mehrerer Informationsgespräche nicht in einen Dialog mit dem IOC über künftige Spiele eintreten wollte. „Wie das Verfahren in den DOSB-Gremien zu dieser (Nicht)-Entscheidung gewesen ist, entzieht sich unserer Kenntnis“, teilte ein IOC-Sprecher mit.

(dpa)