BBC: US-Sprinter Gay positiv auf Steroid getestet
London (dpa) - Der bei Dopingkontrollen positiv getestete US-Sprinter Tyson Gay soll nach einem Bericht von „BBC online“ ein verbotenes Steroid eingenommen haben. Dem britischen Fernsehsender liegen Auszüge eines Briefs der amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA) vor, aus denen das hervorgeht.
Bisher war nur bekanntgeworden, dass der zweimalige Weltmeister bei Trainingskontrollen im Mai erwischt worden war. Welches Mittel der 30-Jährige nahm, blieb ungenannt.
In dem USADA-Schreiben an Gay vom 23. Juli heißt es, dass durch das Doping-Nachweisverfahren IRMS in seiner Probe ein nicht körpereigenes Testosteron nachgewiesen werden konnte. Die Einnahme eines solchen anabolen Steroids wird nach dem Welt-Anti-Doping-Code mit einer zweijährigen Sperre geahndet. Nach wie vor gibt die USADA keine Auskunft über die Bezeichnung des verbotenen Mittels.
Gay, der mit 9,75 Sekunden über 100 Meter in der Weltjahresbestenliste noch immer als schnellster Sprinter geführt wird, hatte seine positiven Tests selbst öffentlich gemacht und auf einen Start bei der Leichtathletik-WM in Moskau verzichtet. Die USADA untersucht seinen Fall derzeit und wird in den kommenden Wochen ein Disziplinarverfahren gegen ihn einleiten.
Sabotage hatte Gay bei seinem Dopingfall ausgeschlossen. „Ich habe jemandem mein Vertrauen geschenkt, und ich wurde enttäuscht“, berichtete er damals. Gay hatte erklärt, genau zu wissen, was in seinem Fall vorgegangen sei, er aber darüber noch nichts sagen könne. Womöglich hat sich Gay zur Kooperation mit der USADA bereiterklärt, um sein Strafmaß mit Informationen über etwaige Hintermänner reduzieren zu können.